Mehrere Rohre in einem Keller, es handelt sich um einen Teil der Fernwärme
APA/Georg Hochmuth
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Wirtschaft

Raus aus Gas: Zielgebiete für Wien fixiert

Bis 2040 sollen Wärme und Warmwasser in Wien ausschließlich „klimaneutral“ erzeugt werden, also ohne CO2-Ausstoß. Die Stadt ließ dazu den „Wiener Wärmeplan 2040“ erstellen und stellte diesen heute vor.

Wien hat sich vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, die fossile Dominanz beim Heizen und Warmwasser bis 2040 zu beenden. Auch die etwa 600.000 derzeit verbauten Gasheizungen sollen durch Systeme mit erneuerbarer Energie ersetzt werden. Wie der Umstieg konkret aussehen soll, dazu gibt es jetzt ein Zielbild: Den „Wiener Wärmeplan 2024“, der am Montag präsentiert wurde.

Er berücksichtigt den gesamten Gebäudebestand des Stadtgebiets und zeigt, in welchen Gebieten ein Ausbau der Fernwärme in Frage kommt – die bis 2040 gänzlich klimaneutral erzeugt werden soll. Aufgelistet werden aber auch jene Gegenden, wo andere Lösungen notwendig werden. Der Erstellung des Wärmeplans ging laut Stadt eine umfassende Vorbereitungs- und Planungsphase voraus.

Skizze des Wiener Wärmeplans, zu sehen sind die unterschiedlichen Zielgebiete der Stadt
Stadt Wien – Energieplanung
Der Wiener Wärmeplan definiert die Zielgebiete für die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen

Gebiete in drei Kategorien eingeteilt

Die Gebiete wurden auf Basis des bestehenden und erwartbaren Wärmebedarfs definiert. Lokale bzw. infrastrukturelle Gegebenheiten habe man dabei berücksichtigt. Wichtige Punkte waren etwa eine bereits vorhandene Fernwärmeanbindung oder auch die Frage, ob Erdwärme genutzt werden kann. Drei Kategorien wurden festgelegt: Gebiete, in denen Fernwärme die beste Option ist, solche mit guter Eignung für lokale Wärmenetze sowie Bereiche, in denen man eher auf individuelle klimaneutrale Versorgung setzen sollte.

Stadt präsentiert „Wiener Wärmeplan 2040“

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Basierend auf den Überkategorien wurden weitere Unterteilungen festgelegt, etwa was die Fernwärme anbelangt. Hier sind dann Gegenden zu finden, wo es diese schon gibt, weiters solche, wo ein Anschluss an vorhandene Leitungen möglich ist oder wo ein flächendeckender Ausbau in Umsetzung oder zumindest künftig geplant ist. Das Fernwärmenetz soll jedenfalls künftig 1.700 Kilometer betragen.

Erdwärme als Alternative

Außerdem wurden „Lokale Wärme gemeinsam“-Gebiete definiert, in denen der Fernwärmeausbau vorerst nicht vorgesehen ist, die aber dicht verbaut sind. Somit sind sie für gemeinschaftliche Wärmeversorgungen über lokale Netze besonders gut geeignet, wie es hieß. Genutzt werden soll dafür etwa Erdwärme. Möglich ist die gemeinsame Versorgung mehrerer Gebäude durch Wärmepumpen. Jene Stadtteile, in denen auf lokale Systeme gesetzt werden sollte, finden sich wenig überraschend vor allem in den äußeren Bezirken.

Die Wiener Grünen begrüßten den vorgelegten Wiener Wärmeplan. Sie pochten aber gleichzeitig auf eine konsequente Umsetzung der ambitionierten Ziele. Nur die Unabhängigkeit von Gas und Öl beim Heizen kann die Leistbarkeit von Betriebskosten langfristig wiederherstellen. Es geht um etwa eine halbe Million Wiener Haushalte, die in den nächsten Jahren von ihren teuren Gasheizungen befreit werden müssen, betonten die Wiener Grünen.