Die Projektwoche ist laut Elternvertretern heuer nicht mehr möglich. Die Bildungsdirektion sagte überraschend ab. Der Schulversuch und damit die Sonderregelung der Mehrstufenklassen sei ausgelaufen. Aktuell gilt daher die bundesweite Schulveranstaltungsverordnung aus dem Jahr 1995. Demnach dürfen Schüler der ersten und zweiten Klassen nicht an mehrtägigen Ausflügen teilnehmen. Nur Schüler der dritten und vierten Klassen dürfen fahren. Für Mehrstufenklassen bedeutet das, das nur ein Teil der Klasse zur Projektwoche fahren darf.
Mehrstufenklassen bangen um Projektwoche
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Für die Eltern ist das nicht zeitgemäß und entspricht auch nicht dem Zweck von Mehrstufenklassen: „Die Mehrstufenklasse hat den großen Vorteil, dass von der ersten bis zur vierten Klasse alle gemeinsam diese Zeit miteinander verbringen. Die Zeit ist extrem pädagogisch und sozial wertvoll und vor allem die Projektwoche“, sagte der Elternvertreter der Molksschule Reichsapfelgasse, Matthias Fuchs. Solche Erlebnisse hätten für die Kinder einen riesigen Mehrwert.
Bildungsminister verspricht zeitnahe Lösung
Die Stadt stellt sich jetzt auf die Seite der Schüler und fordert eine Anpassung der Verordnung. Es brauche mehr Autonomie, so Bildungsdirektor Heinrich Himmer: „Mehrstufenklassen können grundsätzlich von Schulen autonom erzeugt werden. Aber was eben nicht geht ist, dass sie schulautonom entscheiden können, wie sie das organisieren.“ Es wäre sinnvoll, den Schulen österreichweit mehr Autonomie zu geben. So könnten sie selbst über mehrtägige Schulveranstaltungen auch mit Mehrstufenklassen entscheiden.
Von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hieß es dazu auf ORF-Anfrage, dass die Projektwochen wohl doch stattfinden werden können: „Ich habe bereits meine zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ressort beauftragt, eine Lösung zu erarbeiten, damit in Zukunft auch Mehrstufenklassen mit Schülerinnen und Schülern der ersten und zweiten Klasse, Projekttage veranstalten können.“ Die entsprechenden Änderungen sollten zeitnah vorliegen.