Donauinsel
Josef Bollwein
Josef Bollwein
„9 Plätze – 9 Schätze“

Donauinsel

Die künstliche Insel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes und Naherholungsgebiet. Sie wurde gebaut, um Überschwemmungen in angrenzenden Bereichen zu verhindern. Radfahren und auch Grillen ist auf der Insel möglich. Auch seltene Amphibien- und Vogelarten haben sich angesiedelt. Und es gibt so manch verstecktes Geheimnis zu entdecken.

„Reif für die Insel“ – frei nach dem Klassiker vom Peter Cornelius können all jene, denen der Trubel in der Stadt zu viel wird, auf die Donauinsel fliehen. Die Insel trennt die Donau von der Neuen Donau. Teiche, Wälder, Wiesen und Buchten laden dort zum Entspannen ein. Es ist ein in Europa einzigartiger innerstädtischer Freizeit- und Naherholungsraum, der zugleich Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen ist.

Größte Freiluftbühne Europas

Beim Donauinselfest wird die Insel einmal im Jahr zur größten Freiluftbühne Europas. Vielen Menschen weit über die Landesgrenzen hinaus ist die Donauinsel deswegen ein Begriff. Udo Jürgens, die Kelly Family oder Falco – diese und noch viel mehr Stars sind seit 1984 beim Donauinselfest aufgetreten, das heuer 40. Jubiläum gefeiert hat. All das war eigentlich nicht geplant, als die Insel zum Schutz vor Donauhochwasser konzipiert wurde.

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Donauinsel
Josef Bollwein
Steinkreis auf der Donauinsel
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Donauinsel
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Wasserspiel auf der Donauinsel
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Wasserspiel auf der Donauinsel
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Donauinsel wasserspiel
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Donauinsel
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Ruderboot auf der Donauinsel
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Donauinsel
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Schafe auf der Donauinsel
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Donauinsel
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Blumen auf der Donauinsel
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Donauinsel
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Von 1972 bis 1988 wurde die Insel mit dem Aushubmaterial der Neuen Donau aufgeschüttet. Sie ist 21,1 Kilometer lang und bis zu 250 Meter breit. Wenn Hochwasser droht, werden die beiden Wehre am Beginn und am Ende der Neuen Donau aufgemacht. Ein Teil des Hochwassers fließt nun in das künstliche Flussbett. Damit wird verhindert, dass die Donau aus ihrem alten Flussbett tritt und angrenzende Bezirke überflutet.

Noch während der Bauarbeiten ließen sich die ersten „Insulaner“ auf der Donauinsel nieder. Hunderttausende folgten ihnen, nutzten und nutzen die Insel als Möglichkeit zum Radfahren, Inline-Skaten, Spazierengehen und zum Wasserskifahren, Surfen und Schwimmen. Das Wasser der Neuen Donau hat Badequalität. Die Insel gliedert sich in drei Teile: Norden und Süden sind „naturnahe Bereiche". Im Mittelteil auf der Achse zwischen der Inneren Stadt und dem Vienna International Centre überlegte man zunächst dichte Bebauung, entschied sich dann aber für die weitgehende Erhaltung der Auenlandschaft. Um die Donauinsel zu begrünen, wurden etwa 1,8 Millionen Bäume und Sträucher beziehungsweise etwa 170 Hektar Wald gepflanzt.

Versteckte Teiche und ein Steinkreis

Besonders ruhig und naturnahe sind der Norden und der Süden der Donauinsel. Dort finden Sie auch versteckte Teiche, die zum Teil ehemalige Donaualtarme sind, zum Teil in den 1970iger Jahren künstlich errichtet wurden, um ökologische Nischen für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Etwa das Tritonwasser zwischen Kaisermühlenbrücke und Praterbrücke, der mit einer Größe von zwei Hektar größte künstliche Teich auf der Donauinsel.

Noch weiter südlich findet man, wenn man gut sucht, inmitten von viel Grün und abseits des Weges, einen Steinkreis. Er wurde 1990 errichtet und besteht eigentlich aus mehreren Kreisen. Es handelt sich dabei um einen Astronomischen Kalender, der die Frühlings- und Herbst-Tag-Nachtgleiche, sowie die Sommer- und Winter-Sonnenwende anzeigt.

Sendungshinweis:

  • „Wien heute“, 26., 27. und 28. September, 19.00 Uhr, ORF 2
  • „Neun Plätze – Neun Schätze“, 26. Oktober, 20.15 Uhr, ORF 2

Noch weiter im Süden der Insel, bei der Steinspornbrücke, wurde 2013 ein 250 Meter langer Wildwasserkanal für Leistungs- und Breitensport eröffnet. Aus einem Speicherbecken werden bis zu 12 Kubikmeter Wasser pro Sekunde hochgepumpt und so Strömungen und Wellen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade für Wildwasserkajaks und Schwimmer erzeugt.

Schafe als Rasenmäher auf der Insel

Baden und Grillen ist an vielen Stellen auf der Insel möglich – insgesamt gibt es zwei Grillzonen und 15 Grillplätze. In der Mitte der Insel bei der Reichsbrücke laden Lokale in der sogenannten „Sunken City“ direkt am Wasser zum Verweilen ein – mit internationaler Gastronomie und schwimmenden Bars. Gegenüber am Ufer bietet das Areal „Copa Beach“ Urlaubsfeeling wie am Meer.

Schaf auf der Donauinsel
Josef Bollwein

Erreichbarkeit:

Die Donauinsel ist über 15 Zugänge erreichbar. Via U1 (Station Donauinsel), U2 (Station Donaustadtbrücke), U6 (Station neue Donau), S-Bahn (Station Wien Handelskai) an der Nordbahnbrücke, die Straßenbahnlinie 31 über die Floridsdorfer Brücke und Autobuslinien.

Auf der ganzen Insel haben sich seltene Amphibien- und Fisch- und Vogelarten angesiedelt, genauso wie Rehe, Hasen und Biber. Seit 2019 auch Schafe. Im Rahmen eines EU-Projekts im Kampf gegen den Klimawandel wurden zunächst 50 Schafe auf die Insel geholt, ganz im Norden. Die Schafe ersetzen seitdem auf einigen Wiesen die Rasenmäher. Später wurde die Herde sogar auf 70 Schafe aufgestockt und mähte zwischen Anfang Mai und Mitte November etwa 14 Hektar Wiese. Das entspricht einer Fläche von 20 Fußballfeldern. Im Norden der Insel und im Süden befinden sich auch zwei große FKK-Badebereiche.

Vielfalt in jeder Hinsicht ist wohl das Motto für die Donauinsel. Hier können Sie die Stadt mitten in der Stadt hinter sich lassen und dem Alltag entfliehen. Und auch das eine oder andere neu entdecken.