Chronik

Wirbel um Fonds: Kirche für Aufklärung

In der Causa um den Wiener Stadterweiterungsfonds, gegen deren ehemalige Mitglieder ermittelt wird, hofft die Erzdiözese Wien auf rasche Aufklärung. Der mittlerweile aufgelöste Fonds hatte den Bau einer Kirche in der Seestadt mitfinanziert.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hatte gegen die beiden hohen Beamten des Innenministeriums, die den Fonds führten, Anklage wegen des Vorwurfs der Untreue erhoben. Die beiden sollen den Wiener Stadterweiterungsfonds um 1,1 Mio. Euro bewusst geschädigt haben, indem sie aus öffentlichem Vermögen Spenden an ihnen nahestehende Organisationen verteilt haben, darunter auch zu einem großen Teil der römisch-katholischen Kirche nahe stehende – mehr dazu Stadterweiterungsfonds: BMI-Spitzenbeamte angeklagt.

250.000 Euro Zuschuss für Kirche in Aspern

So hat die Erzdiözese Wien vom Stadterweiterungsfonds im Jahr 2008 einen Zuschuss von 250.000 Euro für den Bau der Kirche in der neu entstehenden Seestadt in Wien-Aspern erhalten. Die ursprünglich allein geplante katholische Kirche ist mittlerweile ein Teil des Projekts „Campus der Religionen“. Der Zuschuss sei immer noch vorhanden, teilte die Erzdiözese mit. Man habe das Geld als Rücklage für den Kirchenbau in Aspern zweckgewidmet.

„Damals haben wir auch schon erklärt, dass der Zuschuss selbstverständlich zurückgegeben wird, sollte der Kirchenbau nicht realisiert werden oder sich herausstellen, dass der Zuschuss rechtswidrig vergeben wurde“, so der Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller. Man gehe aber derzeit davon aus, dass alles seine Richtigkeit gehabt habe: „Wir haben ordnungsgemäß um die Subvention angesucht, von der uns damals versichert wurde, dass sie dem Stiftungszweck des Fonds entspricht.“