In der Augustinerkirche in der Innenstadt fand ab 11.00 Uhr eine Trauerfeier für Gustav Peichl statt. Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter kamen um sich zu verabschieden, darunter etwa Ex-Kanzler Franz Vranitzky oder die ehemalige Chefin der Spanischen Hofreitschule Elisabeth Gürtler. Laut Pfarre wurden an die 700 Menschen eingeladen. Die Trauerfeier war öffentlich zugänglich.
Karikaturen und Architektur
Peichl verstarb am 17. November im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit in seinem Haus in Grinzing, wo er seit 1962 lebte. Zu den zentralen Arbeiten des Architekten Peichl gehören sieben ORF-Landesstudios, das neue Haus der Kammerspiele München, die Bundeskunsthalle Bonn und nicht zuletzt das Karikaturmuseum in Krems mit dem Ironimus-Kabinett. Hier schloss sich der Kreis zur zweiten Passion des am 18. März 1928 in Wien geborenen Peichl, der zeit seines Lebens mehr als 12.000 Karikaturen und 30 Bücher veröffentlichte.
Peichl studierte nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule Mödling und der Bundesgewerbeschule in Linz an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse Clemens Holzmeister. Schon während des Studiums entstanden politische Karikaturen, mit denen er in Zeitungen wie „Kurier“, „Express“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Die Presse“ Erfolg hatte und zum veritablen Medienstar avancierte. Mit legendären TV-Sendungen („Die Karikatur der Woche“, „Der Jahresrückblick in der Karikatur“) erreichte Peichl alias „Ironimus“ ein Millionenpublikum.