Zahlreiche Menschen feiern Jahreswechsel vor Rathaus
APA/Georg Hochmuth
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Kultur

Speed-Dating auf dem Silvesterpfad

Speed-Dating auf einer „Begegnungszone“, eine „Straße des Glücks“ mit Wahrsagern, Partymusik und als Abschluss der Donauwalzer und Feuerwerke: Das wird heuer auf dem Wiener Silvesterpfad, der mit mehreren Stationen durch die Innenstadt führt, geboten.

Den Silvesterpfad gibt es heuer zum 30. Mal. Er zählt laut Veranstalter des Innenstadt-Programms, der stadteigenen Stadt Wien Marketing GmbH, zu den größten Open-Air-Neujahrspartys Europas. Bis dato hätten rund zwölf Mio. Menschen dort in das neue Jahr gefeiert. Im Vorjahr waren es 750.000 Besucher.

Bussi-Bar bei Begegnungszone

Heuer gibt es zwölf Locations – und neu ist: Erstmals werden alle Bühnen von Visual Jockeys bespielt. Das sind Videokünstler, die auf großen LED-Wänden eine Bilderwelt erzeugen und Animationen in Echtzeit entwerfen. Diese sollen die musikalischen Performances wirkungsvoll untermalen.

Eine Premiere feiert heuer auch die Begegnungszone „Friends in Vienna“ bei der Löwelstraße, auf dem Platz zwischen dem Cafe Landtmann und dem Burgtheater. Dort kann man beim Speed-Dating neue Bekanntschaften schließen. Jeder, der mitmacht, bekommt einen Gutschein für ein Glas Sekt an der „Bussi-Bar“. Damit keine Missverständnisse aufkommen, stellte eine Stadt Wien Marketing-Sprecherin klar: „Beim Speed-Dating ist nicht die Partnersuche das vorrangige Ziel.“ Vielmehr gehe es darum, dass sich neue Freundschaften entwickeln.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Wiener Silvesterpfad
Stadt Wien Marketing/Johannes Wiedl
Partymeile mit zwölf Locations in der Innenstadt
Wiener Silvesterpfad
Stadt Wien Marketing/Johannes Wiedl
Heuer werden erstmals alle Bühnen auch von Videokünstlern bespielt
Wiener Silvesterpfad
Stadt Wien Marketing/Sebastian Toth
Am Stephansplatz spielen heuer Big Bands auf
Zahlreiche Menschen feiern Jahreswechsel vor Rathaus
APA/Georg Hochmuth
Beste Aussicht auf das Feuerwerk
Polizeibeamte überwachen Silvesterpfad in der Wiener Innenstadt
APA/Hans Punz
Sicherheitsüberwachung am gesamten Silvesterpfad
Zahlreiche Menschen feiern Jahreswechsel vor einer der Bühnen
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Im Vorjahr kamen 750.000 Besucher
Zahlreiche Menschen feiern Jahreswechsel vor Rathaus
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Feuerwerkskörper dürfen nicht mitgenommen werden

Kartenleser, Rolf Rüdiger und Fledermaus

Gemeinsam mit den etwaigen neuen Freunden können die Besucher gleich in die Teinfaltstraße weiterziehen, wo sich die „Straße des Glücks“ befindet. Dort gibt es sechs Hütten, wo Wahrsager, Kartenleser oder Astrologen kostenlos ihre Dienste anbieten. Auf der Freyung kommen vor allem die kleinen Besucher bei der „Kinder-Silvester-Party“ auf ihre Kosten. Es gibt die „Hallo okidoki“-Show mit Helmi, dem ABC Bär, Zwicki, Kater Kurz oder Rolf Rüdiger.

Am Hof wird Funk & Soul gespielt, wenige Meter weiter am Graben erklingen traditionelle Klänge. Die Besucher können ihre Tanzkünste auffrischen, damit sie um Mitternacht im Takt sind. Am Stephansplatz verkürzen Big Bands die Zeit bis zum Jahreswechsel. Am Herbert von Karajan-Platz bei der Staatsoper wird ab 19.00 Uhr traditionell wieder die Aufführung der Operette „Die Fledermaus“ live übertragen.

Silent Silvester in der Seestadt

Partytiger werden sich in der Kärntner Straße heimisch fühlen, wo DJs Latin- und Italo-Hits auflegen werden. Clubsounds ertönen beim Parlament, im „Parlamentsclub“. Am Rathausplatz haben unterdessen Hits der vergangenen drei Jahrzehnte ein Zuhause. Auf der Radio-Wien-Bühne am Rathausplatz wird ab 14.00 Uhr von Tha Familiy, Jackson Eleven featuring Eric Papilaya und im Rahmen der Tina Turner Tribute Show ein „Best of“ der Hits der letzten drei Jahrzehnte präsentiert. Lustig-fröhlich wird es wohl auch am Riesenradplatz beim Prater zugehen. Frei nach dem Motto „Let’s Party Together“ wird dort bis Mitternacht gefeiert.

Die Seestadt Aspern setzt hingegen auf ein völlig anderes Konzept, nämlich „Silent Silvester“. Ziel ist ein familien- und kinderfreundliches Silvester mit u.a. Spiel- und Schminkstationen oder der Vorführung einer Kinderoper.

Um 0.00 Uhr wird schließlich die Pummerin im Stephansdom das neue Jahr einläuten. Heuer wird übrigens nicht nur der Donauwalzer ertönen, sondern im Anschluss – anlässlich des Beethoven-Jahres 2020 – auch die „Ode an die Freude“. Wer ein Feuerwerk bestaunen will, kann dies am Rathausplatz oder am Riesenradplatz tun.

Taschenkontrollen und Videoüberwachung

Apropos Feuerwerk: Die Sprecherin des Veranstalters machte darauf aufmerksam, dass das Mitführen und Zünden von Feuerwerkskörpern, Böllern und anderen pyrotechnischen Gegenständen auf dem Silvesterpfad untersagt ist. Einzige Ausnahme bilden sogenannte Sternspritzer (Wunderkerzen), die mit entsprechendem Abstand zu Personen und Gegenständen gezündet werden dürfen.

Polizeibeamte überwachen Silvesterpfad in der Wiener Innenstadt
APA/Hans Punz
Für den Silvesterpfad gibt es ein eigenes Sicherheitskonzept

Was die Sicherheitsvorkehrungen auf der Partymeile betrifft, so sagte Stadt Wien Marketing-Geschäftsführer Michael Draxler: „Nach langjähriger Erfahrung als Veranstalter des Wiener Silvesterpfades ist das Sicherheitskonzept bereits auf sehr hohem Niveau. Dennoch sind wir in laufender Abstimmung mit der Polizei, unseren Sicherheitskräften, der Rettung sowie der Feuerwehr und können daher eventuell notwendige Anpassungen rasch umsetzen.“ An den Zugängen kann es überdies zu Taschenkontrollen durch das Sicherheitspersonal kommen. Das gesamte Areal ist videoüberwacht.

Offiziell endet der Silvesterpfad um 2.00 Uhr früh. Doch an einigen Orten ist auch am 1. Jänner noch etwas los: Um 11.00 Uhr wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker live aus dem Wiener Musikverein auf dem Rathausplatz, dem Herbert-von-Karajan-Platz und dem Riesenradplatz übertragen.