Der Räuber betrat am 21. Mai gegen 11.00 Uhr die Postfiliale in der Althanstraße am Alsergrund. Der Unbekannte richtete eine Pistole auf die Mitarbeiter und räumte einen Schalter nach dem anderen leer. „Es war ihm noch immer noch nicht genug. Er hat gesagt, er will mehr Geld haben. Er hat das natürlich unterstützt mit der Waffe als Drohung. Ein Schalterbeamter ist dann zum Tresorraum gegangen und anscheinend hat dem Täter dann doch der Mut verlassen“, so Michael Mimra, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamt Wien, gegenüber „Wien heute“.
Ungeklärte Kriminalfälle 2019
Im abgelaufenen Jahr 2019 sind in Wien 15 Menschen ermordet worden. Bei einem Fall tappt die Polizei noch im Dunkeln. Und auch ein bewaffneter Raubüberfall ist ungeklärt.
Intensive Vermummung
Die Beute betrug mehrere tausend Euro. Eine Postmitarbeiterin erlitt bei dem Überfall einen Schock. Der Täter war zwischen 20 und 30 Jahre alt, 170 bis 185 Zentimeter groß und hat laut Zeugen akzentfrei Deutsch gesprochen. Mimra: „Das Besondere an diesem Fall ist diese relativ intensive Vermummung des Täters, wo wirklich nur die zwei Augen sichtbar waren, durch eine Maskierung mit einem Schal, und auf den Fotos fast nichts zu erkennen war.“
Ungeklärter Mord in der Brigittenau
Auch in einem anderen Kriminalfall ersucht die Polizei um die Mithilfe der Bevölkerung: Es geht um den Mord in der Brigittenau Anfang Oktober. Der Hausmeister entdeckte die Leiche des jungen Mannes in einem Stiegenhaus in der Durchlaufstraße. Bei dem Toten handelt es sich um einen 32-jährigen Serben. Der Mann hatte eine Haftstrafe wegen Drogenhandels abzusitzen und war im August von einem Freigang nicht zurückgekehrt.
„Er hat als U-Boot gelebt, wir konnten einige Kontakte herausfinden, jedoch haben diese Ermittlungen nicht zum Ziel geführt“, so Dietmar Berger, der leitender Kriminalpolizeibeamter vom LKA Wien. Ist ein Streit eskaliert oder ist er vor seinem Verfolger ins Haus geflüchtet? Fest steht, dass sich der Mann kurz vor der Bluttat noch Lebensmittel gekauft hatte. Die Frau, die er offenbar im Haus aufsuchen wollte, war aber nicht zuhause. Im Stiegenhaus wurden DNA-Spuren sichergestellt. Von der Tatwaffe, einem Messer und vor allem vom Mörder fehlt aber bislang jede Spur.