Der Brand brach gegen 14.00 Uhr aus. Ein Feuermelder des Einkaufszentrums war angesprungen. Eine hohe Rauchsäule war weithin sichtbar. Die Kreuzung Wagramer Straße – Siebeckstraße wurde für den Verkehr gesperrt. Das Dach von Wiens größtem Einkaufszentrum wurde an mehreren Stellen mit Spezialgerät geöffnet, um besser zum Brandherd vordringen zu können.
Das Donauzentrum war wegen des Covid-19-Gesetzes großteils geschlossen. Einzelne Geschäfte wie Supermärkte hatten aber offen. „Sie wurden aber gleich zu Beginn des Einsatzes geräumt. Es waren zu keinem Zeitpunkt Personen in Gefahr“, sagte der Sprecher der Berufsfeuerwehr Jürgen Figerl gegenüber „Wien heute“.
„Ein sehr herausfordernder Einsatz“
Es handelte sich laut dem Sprecher um denselben Abschnitt, der auch schon vor einem Jahr in Brand war. Das Dach wurde momentan noch saniert. Man wäre diese Woche mit den Arbeiten fertig geworden, sagte der Center Manager. Im Zuge dieser Sanierung dürfte der neue Brand ausgelöst worden sein, mutmaßte er.
Die Brandbekämpfung auf dem Dach war jedenfalls auch dieses Mal sehr schwierig. Mit Spezialgeräten wurde die Dachkonstruktion geöffnet, um das Löschwasser zum Brand zu bekommen. „Diese Arbeiten sind insofern herausfordernd, weil das Gerät ein entsprechendes Gewicht hat“, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Einsatzkräfte mussten auch auf teilweise nicht geraden Flächen stehen und waren mit Seilen gesichert. Die Löscharbeiten fanden mit Unterstützung der Höhenretter statt. Unterstützt wurden die Arbeiten von Hub-Rettungsgeräten, wie Teleskopmastbühnen und Drehleitern.
Florian Kobler (ORF) vor dem Donauzentrum
Florian Kobler berichtet von den Löscharbeiten am Einkaufszentrum.
Gegen 19.00 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte waren noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. In den kommenden Stunden soll noch eine Brandwache gehalten werden, falls es noch Glutnester gibt und das Feuer erneut ausbricht. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann am Fuß verletzt und in ein Spital gebracht.
Brandermittler der Polizei bereits im Einsatz
Laut dem Feuerwehrsprecher hat die Polizei schon die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Erst im März des Vorjahres richtete ein Brand im Dachgeschoß des Einkaufszentrums großen Schaden an. Nach mehr als sieben Stunden konnte damals „Brand aus“ gegeben werden. Zwei Bauarbeiter waren danach wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst angezeigt worden. Die beiden dürften bei Schweißarbeiten im Zuge einer Renovierung den Brand verursacht haben – mehr dazu in Arbeiter nach Donauzentrum-Brand angezeigt. Der Schaden ist dieses Mal geringer.