Fahrradfahrer
APA/HERBERT P. OCZERET
APA/HERBERT P. OCZERET
Verkehr

30 neue Radwegprojekte ab Sommer

Das heurige Bauprogramm für Radwege steht fest: Gut 30 neue Projekte ab Sommer kündigte Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) am Dienstag an.

Unter dem Titel „Radoffensive 2020“ wolle man Möglichkeiten für sichereres Radeln schaffen, hieß es in einer Aussendung. Neben der Schaffung von 20 Fahrrad- oder fahrradfreundlichen Straßen stehen auch Neubauvorhaben auf dem Programm – etwa auf der Wagramer Straße und im Nordbahnviertel. „Da angesichts der Corona-Krise viele Menschen auf das Rad umsteigen, wurden Planungen für wichtige Radinfrastrukturprojekte priorisiert“, hieß es weiter. Einige davon sind schon in Bauvorbereitung, andere noch in Planung.

Bessere Erschließung im Nordbahnviertel

Unter die größeren Maßnahmen fällt beispielsweise die Wagramer Straße. Im Abschnitt zwischen Neuer und Alter Donau wird die bestehende Verbindung verlegt und auf 3,5 Meter verbreitert. Auch die Gehsteige werden geräumiger. Die Fertigstellung ist bis September geplant.

Besser erschlossen werden soll zudem das Nordbahnviertel in der Leopoldstadt. Konkret werden Radverbindungen auf der Nordbahnstraße vom Praterstern bis zur Taborstraße sowie Am Tabor zwischen Nordbahnstraße und Taborstraße gebaut. Sie sollen im November bzw. August befahrbar sein.

Abseits der Hauptrouten

Auf einem Abschnitt der Breitenfurter Straße – zwischen der Walter-Jurmann- und der Gregorygasse – werden wiederum beidseitige Einrichtungsradwege dazukommen. An diesem Projekt wird bereits gebaut. Neben einigen Einbahnöffnungen kommen im heurigen Jahr zu den schon zehn bestehenden noch einmal 20 fahrradfreundliche oder Fahrradstraßen dazu.

In diesen wird Bikern mehr Vorrang eingeräumt. Durch die geplanten Umwandlungen sollen schnelle und sichere Verbindungen durch einzelne Bezirke abseits der stark befahrenen Hauptrouten ermöglicht werden. Derartige Lückenschlüsse sind heuer etwa in Landstraße, in Währing und in Penzing vorgesehen.

Erste Pläne für 2021

Auch die Planungen für 2021 laufen bereits, sagte Hebein. Radwege auf der Mayredergasse, der Breitenlee mit der U- und S-Bahnstation Aspern Nord verbindet, und in der Alberner Hafenzufahrtsstraße als Korridor zwischen Wien und Schwechat stehen unter anderem am Programm.

 Birgit Hebein und Uschi Lichtenegger radeln auf der Praterstraße
APA/Herbert Pfarrhofer
Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein eröffneten den umstrittenen Pop-up-Radweg auf der Praterstraße

Ludwig: „Im zweiten Bezirk nicht so abgestimmt“

Wien sei immer interessiert daran gewesen, Fahrradwege auszubauen, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag. Die Kilometerzahl der Radwege in Wien übersteige etwa die von Paris. Die derzeit entstehenden Pop-up-Radwege lägen im Kompetenzbereich von Hebein. Dabei sei ihm aber wichtig, dass Entscheidungen eng koordiniert würden. Auch Bezirke und Bevölkerung müssten miteinbezogen werden, so Ludwig vor dem Hintergrund der Kritik rund um den neuen temporären Radweg auf der Praterstraße. „Scheinbar war es im zweiten Bezirk nicht so abgestimmt."

„Seit dem Regierungseintritt der Grünen in Wien im Jahr 2011 wurden satte 22 Mio. Euro in die Mobilitätsagentur gebuttert, der Erfolg ist gleich Null“, sagte FPÖ-Verkehrssprecher Klubobmann Toni Mahdalik in einer Aussendung. Die FPÖ habe zur Aufarbeitung den Stadtrechnungshof eingeschaltet.