Ein schon lange gebuchter Urlaub in Italien, Unsicherheit über die Covid-19-Lage am Urlaubsort, Gedränge am Buffet im Hotel: Für viele Wienerinnen und Wiener steht der Sommerurlaub im Jahr 2020 auf wackeligen Beinen. Die Anfragen bei den Verbraucherschützen mehren sich, vor allem ob oder wie man am besten seine Reise stornieren kann. Mehr als 3.000 Anfragen zum Thema Reiserecht trafen bei der Wiener Arbeiterkammer von Mitte März bis Mitte Mai ein. Das ist die Hälfte aller Anfragen in diesem Zeitraum an die Arbeiterkammer.
Die häufigsten Fragen
Emanuela Prock, Konsumentenschützerin bei der Arbeiterkammer Wien: „Die häufigsten Fragen sind sicherlich: ‚Ich habe einen Sommerurlaub gebucht im Juli oder im August. Kann ich den jetzt schon stornieren?‘ oder ‚Die Fluglinie hat meinem Flug gecancelt wegen Corona. Habe ich das Recht, eine Ticketrückerstattung zu verlangen oder muss ich mich mit einem Gutschein zufrieden geben?‘“. Mit einem Gutschein müssen sich Reisende bei einem abgesagten Flug übrigens nicht zufrieden geben. Laut EU-Fluggastrechteverordnung hat man Anspruch auf die Rückerstattung des vollen Ticketpreises.
Wann entfallen die Stornokosten?
Radio Wien widmet den heutigen Tag dem Thema Reiserecht. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Wien soll versucht werden, alle Fragen zu Unsicherheiten zum Urlaub 2020 zu klären – mehr dazu in Thementag: Urlaub in der Krise.
Dabei geht es unter anderem um Stornierungen von Urlaubsaufenthalten im Ausland. Wurde eine Pauschalreise gebucht, ist ein kostenloses Storno nur dann möglich, wenn der Urlaubsantritt und die Gefahrensituation zeitlich eng beieinander liegen. Ist sieben Tage vor Reiseantritt die Gefahrensituation am Urlaubsort oder in dessen unmittelbarer Nähe außergewöhnlich hoch, dann kann man kostenlos stornieren. Wer jetzt schon stornieren will, muss Stornokosten bezahlen.