Chronik

Journalist in Favoriten verletzt

Der Journalist Nurettin Civandag ist am Samstag in Favoriten am Heimweg einer Demo von prokurdischen Gruppen von mehreren Personen angegriffen und verletzt worden. Die Polizei hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) verständigt.​

„Wir können die Körperverletzung bestätigen, es waren mehrere unbekannte Täter“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Der Mann selbst erklärte laut dem Sprecher, kurdischer Journalist zu sein und vermutete türkische Jugendliche hinter der Attacke. Weil die Tat damit „politisch motiviert“ sein könnte, schaltete die Polizei das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ein. Ob die Verdächtigen einer bestimmten Gruppierung, etwa den „Grauen Wölfen“, angehören, ist noch nicht geklärt.

Der Vorfall soll sich gegen 23.00 Uhr in der Pernerstorfergasse ereignet haben. Civandag war zuvor bei der Kurden-Demo und dürfte am Heimweg gewesen sein. Die Demo selbst war ohne Zwischenfälle abgelaufen. Civandag wurde nach der Attacke ins UKH Meidling gebracht. „Er dürfte im Bereich der Zähne verletzt worden sein“, so der Polizeisprecher. Laut Wiener Berufsrettung hat er auch Prellungen im Kopfbereich erlitten.

Über Tumulte berichtet

Civandag hatte in den vergangenen Tagen immer wieder von den Demos und den Störaktionen in Favoriten berichtet. Auf seiner Facebookseite findet sich etwa ein knapp 20-minütiges Video, das den Angriff durch faschistische, türkischstämmige Männer auf das Ernst Kirchweger Haus zeigt, in dem sich am Donnerstag Kurden und linke Aktivisten nach einer Störaktion der Grauen Wölfe zurückgezogen hatten.

Regierung leitet Maßnahmen ein

Die Regierung reagierte auf die wiederholten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen linken prokurdischen Demonstrierenden und türkisch-ultranationalistischen Gruppierungen in Favoriten und ergreift nun eine Reihe von Maßnahmen. Dazu gehören etwa polizeiliches Vorgehen gegen die Hintermänner der Ausschreitungen und verstärkte Polizeipräsenz an bestimmten Orten, hieß es in einer Mitteilung – mehr dazu in news.ORF.at.

Regierungspläne gegen Unruhen in Favoriten

Der Journalist Nurettin Civandag ist am Samstag in Favoriten am Heimweg einer Demo von prokurdischen Gruppen von mehreren Personen angegriffen und verletzt worden. Sonst verlief die 4. Demonstration aber ruhiger als bisher.

„Gewalt und Extremismus haben in Wien nichts verloren. Egal ob Wolfsgruß oder Hitlergruß: gewaltbereite nationalistische Ideologien sind brandgefährlich, dagegen muss vorgegangen werden. Ich begrüße daher, dass die Bundesregierung endlich Maßnahmen ergreift“, reagierte der Stadtrat für Integration, Jürgen Czernohorsky (SPÖ), am Sonntag.