Die Finanzpolizei wurde am Donnerstag in den frühen Morgenstunden nach einem Hinweis von Mietern des Hauses in der Fasangasse aktiv. In einer 50-Quadratmeter-Wohnung wurden für einen Asia-Schnellimbiss chinesische Speisen illegal erzeugt. Die Beamten fanden unter anderem ungekühltes Fleisch und in der ganzen Wohnung Schimmel vor. Dieser hatte sich teilweise auch schon auf den Lebensmitteln befunden.
Der offizielle Wohnungsmieter ist Chinese, dürfte laut Finanzamtssprecher Johannes Pasquali aber nicht selbst dort wohnen. Die Ermittlung hat ergeben, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit der Abnehmer der Waren für den unweit der Wohnung betriebenen Schnellimbiss war.
Zwei Chinesen waren in Wohnung
In der Wohnung befanden sich beim Einsatz zwei Chinesen, eine 35-jährige Frau und ein rund 50-jähriger Mann. Während die in der Küche angetroffene Frau im offenen Asylverfahren ist, befindet sich der Mann im Status des Ausweisungsverfahrens. Das bedeutet, dass er abgeschoben wird. Er hatte sich während des Einsatzes gegen die illegale Küche im WC der Wohnung hinter einem Verschlag versteckt.
Illegale „Teigtascherlfabrik“ in Brigittenau
Entdeckungen wie diese illegale Küche kommen jede Woche vor, hieß es vom Wiener Marktamt, das bei dem Einsatz ebenfalls dabei war. Erst am Montag war in Wien-Brigittenau eine illegale Produktionsstätte chinesischer Speisen entdeckt worden. In mehreren Kühlschränken fanden die Behörden insgesamt 120 Kilogramm Lebensmittel. Etwa die Hälfte davon waren bereits fertige Teigtascherln. Die Finanzpolizei führte allein von Juli bis Ende Oktober 2019 18 Kontrollen in Privatwohnungen durch und stieß dabei auf elf illegale Produktionsstätten und zwei Vertriebsstätten.