UNIVERSIT€T STUDENTEN DER UNI WIEN VERFOLGEN IN DER VOTIVKIRCHE VORLESUNGEN
APA/HANS PUNZ
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Bildung

Votivkirche wird zu Vorlesungssaal

Statt Betenden haben sich am Montag Studierende der Universität Wien mit ihren Laptops in den Kirchenbänken der Votivkirche breitgemacht: Aus Platzmangel in den Unihörsälen nutzen sie den Sakralbau als Lern- und Aufenthaltsraum.

Die Kirche wurde von der Uni bis Ende Oktober angemietet, denn an den Universitäten und Hochschulen steht das laufende Wintersemester im Zeichen eines „Hybridbetriebs“ – mehr dazu in Unis starten mit „Hybridbetrieb“. Lehrveranstaltungen sollen also zum Teil an der Uni, zum Teil online oder gar an anderen Orten stattfinden.

Die Mitbenutzung des „Ringstraßendoms“, für die die Uni einen kleinen Unkostenbetrag bezahlt, hat Zusatzausstattung mit sich gebracht: So gibt es dort nun WLAN, und die Kirche wird an die Glasfaserleitung der Hochschule angeschlossen. Somit können in der Kirche die Vorlesungen via Stream mitverfolgt werden. Auf dem Vorplatz wurde außerdem ein WC-Anhänger aufgestellt. Ob die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden, kontrolliert ein eigenes Sicherheitspersonal.

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50 junge Frauen und Männer blickten bei andächtiger Stille auf ihre Laptopbildschirme
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Vor der Votivkirche wurde für die Studierenden ein Mobil-WC der MA 48 bereitgestellt
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Eine Wlan-Verbindung wurde für die Studierenden eingerichtet
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Ein Mitarbeiter der Uni-Wien bei den Vorbereitungen am Montagmorgen

50 Studierende nutzen Angebot

Schon vor dem Betreten macht ein Plakat mit Hinweisen auf die Sicherheits- und Abstandregeln samt Maskenpflicht auf die neue Allianz mit der Uni aufmerksam. Gleich nach dem Kirchenportal ist ein Spender für Handdesinfektionsmittel platziert. „Wirkt“ steht darauf in Anspielung auf das Motto „Universität Wien wirkt. Seit 1365.“

Während kurz nach 9.00 Uhr gerade einmal drei Studenten ihren Weg in den beheizten „Ringstraßendom“ gefunden hatten, waren eine Stunde später bereits rund 50 Studierende in den Kirchenbänken verteilt und blickten dort bei andächtiger Stille auf ihre Laptop-Bildschirme.

Votivkirche als Unistandort

Seit Kurzem sind wegen des Coronavirus die Sitzplätze in den Hörsälen begrenzt, Studierende können auf das Gotteshaus ausweichen.

Kirche für Gläubige weiterhin zugänglich

Für Gläubige ist die Votivkirche ebenso weiterhin normal zugänglich wie für Touristen. Die Messen werden durch die Studenten nicht beeinträchtigt. Solche seien in der Zeit von Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr, wenn die Uni die Kirche als Lern- und Aufenthaltsraum mitnutzt, laut einer Sprecherin des Rektorats nämlich ohnehin nicht vorgesehen.

Vorerst läuft die neue Kooperation bis Ende Oktober. Bei erfolgreichem Testlauf ist eine Verlängerung möglich.