Menschen zwischen den Zelten im neuen Flüchtlingslager von Kara Tepe, auf der Insel Lesbos.(19.12.2020)
ANTHI PAZIANOU / AFP / picturedesk.com
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Soziales

Wiener Duo sammelt für Flüchtlinge

Kurz vor Weihnachten bitten neben Hilfsorganisationen auch Privatpersonen um Spenden für die Flüchtlinge im Camp Kara Tepe auf der Insel Lesbos. Die Möglichkeiten sind vielfältig und erstrecken sich von Sachspenden bis hin zur Buchung von Hilfspaketen.

Nicht nur große Hilfsorganisationen arbeiten mit griechischen Organisationen zusammen, sondern auch Privatpersonen. Wie etwa das Wiener Duo Sonja Kato-Mailath und Julian Pöschl. Sie wollen mit ihrer Aktion „Food of Hope“ den Flüchtlingen auf der griechischen Insel helfen. Gemeinsam haben sie es sich mit der lokalen Partnerorganisation „Home for all“ zum Ziel gesetzt, allen Geflüchteten im Camp Kara Tepe am 24. Dezember eine warme Mahlzeit zu ermöglichen.

Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall. Erst im September hat der Güssinger Pascal Violo die private Initiative „Karawane der Menschlichkeit“ gegründet und um Spenden gebeten. Bereits Mitte Oktober brach der Reisefotograf mit den Helfern aus dem Burgenland nach Griechenland auf, um die Geld- und Sachspenden zu überbringen.

Flüchtlinge in Moria schlafen am Boden
APA/AFP/Angelos Tzortzinis
Tausende Menschen waren nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria obdachlos

Mit der Unterstützung soll den Menschen in den Flüchtlingslagern auf Lesbos geholfen werden. Gespendet werden kann unter anderem auch an Hilfsorganisationen wie etwa Caritas, Diakonie oder Volkshilfe. Die meisten Hilfsorganisationen arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Oftmals gehen die Spenden direkt an diese griechischen Organisationen vor Ort. Während die Caritas unter anderem mit Metadrasi und „Home for all“ zusammenarbeitet, bekommt die Organisation „Stand by Me Lesvos“ die Spenden der Diakonie.

Appell für Aufnahme von Flüchtlingen

Hilfsorganisationen und Wissenschaftlern zufolge reichen diese Spenden für Flüchtlinge jedoch nicht. Aus diesem Grund wird die Kritik an die Bundesregierung immer lauter. Die Forderung: Schutzbedürftige aus den Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln sollen von Österreich aufgenommen werden.

Neben dem Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen (MSF) forderten sowohl das Forschernetzwerk als auch Kirchenvertreter, Politiker von SPÖ und NEOS die türkis-grüne Bundesregierung auf, Schutzbedürftige – vor allem aus dem Ersatzlager Kara Tepe auf Lesbos, das nach dem Brand in Moria errichtet wurde – aufzunehmen.

Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler plädierte am Dienstag dann für die Aufnahme von 100 Flüchtlingsfamilien aus Lesbos. Gegenüber Krone.tv sagte er, dass es sich hier längst nicht mehr nur um Migrations- oder Flüchtlingspolitik, sondern um eine humanitäre Notlage handle. Finanzminister Gernot Blümel vom Koalitionspartner ÖVP sprach sich allerdings dagegen aus. Er betonte im „Wien heute“-Interview, dass „eine Hilfe vor Ort“ der richtige Weg sei.