PG LIFEBRAIN GROUP „30.000 PCR-TESTS PRO TAG“: LABOR
APA/ROLAND SCHLAGER
APA/ROLAND SCHLAGER
Coronavirus

Ärztekammer klagt gegen Test-Labor

Die Wiener Ärztekammer hat eine Klage gegen die Lifebrain Group eingebracht, es geht um die rechtliche Basis für die Labortätigkeit der Firma. Das Urteil könnte sich massiv auf die Tests in Wien auswirken.

„Wir wollen wissen, auf welcher rechtlichen Grundlage Lifebrain diese Leistungen erbringt. Der Begriff Labor ist kein rechtlicher Begriff und beschreibt Krankenanstalten und Ordinationen, die Laborleistungen erbringen“, erklärte Kammeramtsdirektor Thomas Holzgruber von der Ärztekammer Wien gegenüber Radio Wien. Es sei auch im Interesse der Bevölkerung, dass Leistungen gesetzlich korrekt erbracht werden, so Holzgruber.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sagte, es gehe nicht darum, dass der Laborbetrieb aufgrund der Klage eingestellt wird, sondern dass eine rechtlich korrekte Basis geschaffen wird. Holzgruber verwies auch auf „andere Anbieter“, die die Tests durchführen könnten.

Lifebrain befürchtet „Loch“ bei Tests

Michael Havel, CEO der Lifebrain Group, hält die Ansicht der Ärztekammer in einem Interview mit der „Kronen Zeitung“ für „nicht richtig". Zudem befürchtet Havel massive Folgen bei der Zahl der Coronavirus-Tests in Wien. „Sollten wir verlieren, kommt es zu einer einstweiligen Verfügung, und der Wiener Standort wäre sofort zu schließen. Es würde ein Loch entstehen, das niemand schließen kann“, meinte Havel gegenüber der „Kronen Zeitung“.

Die Lifebrain Group hat das Labor für Tests zum Coronavirus auf dem Areal des Otto Wagner-Spitals in Penzing in Betrieb genommen. 30.000 PCR-Tests pro Tag wurden bei der Eröffnung versprochen. Die Stadt Wien hat die Flächen als Eigentümerin vermietet und sich ein Kontingent von 10.000 Tests pro Tag gesichert.