Mitarbeiter auf Intensivstation
picturedesk.com/Keystone/Jean-Christophe Bott
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Coronavirus

Spitäler haben noch CoV-Kapazitäten

Die Situation auf Wiens Intensivstationen ist weiter kritisch. Der Gesundheitsverbund bereitet derzeit einen möglichen Umstieg auf die höchste Pandemie-Stufe acht vor. Es wäre auch noch ein weiterer Ausbau der Covid-19-Kapazitäten auf eine neue Stufe neun möglich.

Aufgrund der alarmierenden Prognosen, wonach in Wien ein Anstieg auf 260 benötigte Covid-Intensivbetten innerhalb der nächsten zwei Wochen erwartet wird, hat der Gesundheitsverbund mit den Vorbereitungen von Stufe acht begonnen. Hierbei sind insgesamt circa 310 intensivmedizinische Betten – davon rund 100 High-Flow-Oxygen-Betten – sowie 768 Normalbetten für die Betreuung von Covid-Erkrankte vorgesehen. Im Moment befinden sich die Spitäler noch immer auf Stufe sechs – mit bis zu 230 Covid-Intensivbetten.

Weitere Betten könnten freigemacht werden

Insgesamt verfügt der Gesundheitsverbund über rund 6.000 Normalbetten sowie 550 Intensivbetten – allerdings in Summe und nicht nur für an Covid-19 erkrankte Menschen. Sollte es die Situation verlangen, so werde es eine Stufe neun geben, erklärte am Donnerstag eine Sprecherin des Gesundheitsverbundes.

1.008 Neuinfektionen in Wien

Am Donnerstag wurden in Österreich 3.124 CoV-Neuinfektionen gemeldet – davon 1.008 in Wien. Die 7-Tage-Inzidenz für Österreich liegt laut AGES bei 247.

„Wenn wir mehr Betten brauchen, werden wir mehr Betten schaffen. Dann wird es eine Stufe neun geben, wir werden in die Planung gehen und umsetzen", so die Sprecherin. "Wir haben den Vorteil, dass wir ein Verbund sind. Das heißt, unsere Kliniken arbeiten eng zusammen und wir haben mehr Spielraum und mehr Kapazitäten als einzelne Häuser.“

Leistungen müssten weiter reduziert werden

Der Preis der Bettenfreimachung für Coronavirus-Patientinnen und -Patienten sind allerdings weitere Reduktion von Leistungen. Die Akutversorgung wird jedenfalls immer aufrechterhalten, wurde einmal mehr versichert.

Die Sprecherin erklärte die aktuelle Vorgehensweise bei den Vorbereitungen zur Stufe acht: „Wir wissen schon, welche Intensivbetten in Stufe acht vorgesehen sind. Wir schauen uns jetzt an, welche Patientinnen und Patienten laut ursprünglichem Plan in diesem Betten liegen würden. Dann evaluieren wir und schauen, welche Operationen man verschieben kann.“ Die Kontaktaufnahme mit den Betroffenen erfolge aber noch nicht jetzt, denn in zwei Wochen könne die Lage schon anders aussehen.

Derzeit 167 Menschen auf Intensivstationen

Am Donnerstag mussten in Wien 611 Personen wegen einer Covid-Infektion stationär behandelt werden, davon lagen 167 auf einer Intensivstation. Das sind um 28 bzw. neun weniger als am Mittwoch. Aufgrund dieser Rückgänge dürfen laut Gesundheitsverbund aber keine falschen Schlüsse gezogen werden. „Wir haben mittlerweile den Eindruck, dass eine gewisse Schwankung normal ist. Das sagt aber nichts über das Wachstum aus“, warnte die Sprecherin. „Erst wenn es drei bis vier Tage hintereinander stabil bleibt, kann man von einer Änderung der Lage sprechen.“

Noch gibt es keine genauen statistischen Daten zum Alter der Hospitalisierten der dritten Welle. Aber: „Fest steht, dass die Patienten, die jetzt bei uns liegen, zwischen 40 und 60 Jahre alt sind und tendenziell jünger werden.“