Sanitäter vor Impfkoje im Austria Center
APA/Robert Jäger
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Wien impft

Noch etliche freie Impftermine in Wien

Bis 2. Mai soll Wien insgesamt 700.000 CoV-Impfdosen erhalten. Ob diese Lieferversprechungen halten, ist unsicher. Zugleich gibt es derzeit noch etliche freie Impftermine. Am Donnerstag soll daher die Risikogruppe freigeschaltet werden.

Genaue Zahlen zu den derzeit noch freien Impfterminen gibt es zwar laut Auskunft aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) keine. Es seien aber noch „einige Tausend Termine frei“, hieß es zu Mittag aus dem Hacker-Büro gegenüber wien.ORF.at.

Derzeit können sich in Wien vor allem Menschen über 65 Jahren und Hochrisikopatienten gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt seien 60.000 Hochrisikopatientinnen und -patienten vorgemerkt, sie wurden alle angeschrieben. Rund dreiviertel von ihnen vereinbarten einen Termin, so die Auskunft mit Stand Mittwochmittag.

Rund 130.000 Risikopatientinnen und -patienten

Auch bei der Altersgruppe der Über-65-Jährigen ist derzeit auf der Homepage des Impfservices Wien noch einiges frei. Man warte jetzt mal ab, aber „nicht mehr lange“. Am Donnerstag soll die nächste Gruppe – Risikopatientinnen und -patienten unabhängig vom Alter – sukzessive freigeschaltet werden, hieß es auf Anfrage von wien.ORF.at aus dem Hacker-Ressort. Weggeworfen werde jedenfalls sicher kein Impfstoff.

Rund 130.000 Risikopatientinnen und -patienten gibt es laut Vormerkung, davon wurde etwa die Hälfte schon geimpft, weil sie altersbedingt bereits an der Reihe war. Alle anderen können sich ab Donnerstag anmelden – unabhängig vom Alter.

888 Neuinfektionen

In Wien ist die Zahl der CoV-Neuinfektionen nach wie vor hoch. 888 neue Fälle wurden am Mittwoch gemeldet, am Dienstag waren es 519. Die Zahl der Inentsivpatientinnen und -patienten ging leicht um sechs auf 223 zurück.

20.000 bis 30.000 Dosen weniger

Was die Impfstofflieferungen betrifft, könnten 20.000 bis 30.000 Dosen weniger als ursprünglich in Aussicht genommen verfügbar sein, hieß es am Mittwoch aus dem Hacker-Büro. Auswirkungen auf Impftermine habe das vorerst keine. Vorerst nicht mehr kalkuliert wird mit knapp 3.600 Dosen des Herstellers Johnson & Johnson, die Wien in der laufenden Woche bekommen hätte sollen.

Weitere 6.700 waren für die letzte April-Woche avisiert worden. Johnson & Johnson hat allerdings die Auslieferung seines Impfstoffs nach Europa gestoppt, nachdem die Behörden in den USA eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit diesem Wirkstoff empfohlen hatten – in Einzelfällen waren nach der Impfung Sinusvenenthrombosen diagnostiziert worden.

„Keine Auswirkungen auf den Impffahrplan“

Weiterhin Schwierigkeiten gibt es für die Wiener Verantwortlichen mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Bei 17.000 Dosen, die im Impfplan vorgesehen sind, ist die Lieferung noch nicht bestätigt. Ungeachtet der Probleme müssen Wienerinnen und Wiener mit einem konkreten Impftermin aber nicht befürchten, dass dieser abgesagt wird.

„Vorerst gibt es keine Auswirkungen auf den Impffahrplan“, hieß es seitens der Stadt Wien. Biontech/Pfizer liefere beständig und zuverlässig, bei AstraZeneca habe man „kleine Reserven“ angelegt, somit sei gewährleistet, dass die für eine Vollimmunisierung erforderlichen anstehenden Zweitstiche durchgeführt werden können.

Eine Million Pfizer-Dosen für Österreich

Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen CoV-Impfstoff an die EU-Staaten liefern. Das teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Es handle sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Für Österreich bedeutet das eine Million zusätzlicher Dosen im zweiten Quartal – mehr dazu in Eine Million Pfizer-Dosen mehr vor Sommer (news.orf.at; 14.4.2021).

Keine Sanktionen für „Impftaktiker“

Wer in Wien mehrfach einen konkreten Impftermin nicht wahrnimmt, weil er einen bestimmten Impfstoff ablehnt und beim Ersatztermin auf einen anderen Impfstoff spekuliert, wird übrigens nicht sanktioniert. Wie die „Kronen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) berichtete, sollen in der Steiermark Impfkandidaten, die aus Berechnung zwei Mal einen Termin nicht wahrnehmen, mittlerweile gesperrt bzw. ruhend gestellt werden.

In Wien kann man sich demgegenüber bei Nichterscheinen neuerlich anmelden und wird dann regulär wieder in die Warteschlange eingereiht. Darauf spekulieren, dass man mit ein bisschen Warten einen anderen Impfstoff zugeteilt bekommt, sollte man allerdings nicht. „Man kann sich den Impfstoff nicht aussuchen“, wurde seitens der Stadt Wien bekräftigt.