Beginn der Großimpfaktion gegen Covid-19 für das Personal aus dem Gesundheits- und Pflegebereich in der Messe Wien
APA/Hans Punz
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Wien impft

Wien impft Risikopatienten jeden Alters

Die Stadt Wien hat in ihrer Impfaktion gegen das Coronavirus die nächste Gruppe freigeschaltet. Seit Donnerstag können sich Risikopatientinnen und -patienten jeden Alters für die Impfung anmelden. Das ist eine Gruppe von rund 130.000 Menschen in Wien.

In der Bundeshauptstadt haben sich bisher genau 129.617 Risikopatienten – darunter fallen etwa Personen, die an Asthma oder Diabetes erkrankt sind – beim Wiener Impfservice vormerken lassen. 64.744 Personen aus dieser Gruppe absolvierten bereits ihren Impftermin oder haben diesen gebucht. Da die Mehrheit von 62,7 Prozent 65 Jahre oder älter ist, können diese über die allgemeine Impfaktion für Personen Jahrgang 1956 oder älter geimpft werden.

63.000 Impftermine für jüngere Risikopatienten

Für die jüngeren Risikopatienten wurden nun 63.000 Impftermine geöffnet. Wichtig: Die Impftermine muss man dabei selbst buchen, auch wenn man schon vorgemerkt ist. Die Stadt benachrichtigt derzeit auch alle Vorgemerkten aus der Risikogruppe – aus technischen Gründen schrittweise. Man muss aber nicht auf diese Nachricht warten, um zu buchen.

Die ersten Impfungen starten am Montag. „Durch dieses zusätzliche Impfangebot können in Wien nun auch alle RisikopatientInnen, die sich impfen lassen wollen, eine erste Teilimpfung in Anspruch nehmen. Damit wäre auch diese Gruppe noch im April mit den ersten Teilimpfungen abgeschlossen“, hieß es aus dem Büro des Stadtrats.

Wer zur Risikogruppe zählt

Als Risikogruppen gelten laut aktueller Priorisierungstabelle des Nationalen Impfgremiums:

• Personen mit Demenz oder intellektuelle Behinderungen außerhalb von Betreuungseinrichtungen
• Personen mit körperlichen Behinderungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 zur Folge haben
• Adipositas (BMI ≥30)
• Chronische Nierenerkrankung
• Chronische Lebererkrankung
• Diabetes Mellitus
• Arrhythmie/Vorhofflimmern
• HIV-Infektion
• Koronare Herzkrankheit
• Herzinsuffizienz
• Zerebrovaskuläre Erkrankungen/Apoplex und andere chronische neurologische Erkrankungen
• Autoimmunerkrankungen
• Chronisch obstruktive Lungenkrankheit
• Chronische entzündliche Darmerkrankungen (Betroffene werden in Wien gemeinsam mit der Hochrisikogruppe geimpft)
• Krebserkrankungen
• Arterielle Hypertonie
• Rheumatische Erkrankungen
• Asthma bronchiale
• Psychiatrische Erkrankungen wie bipolare Störung, Schizophrenie und schwere Depression (hier wird noch geklärt, ob Personen mit diesen Vorerkrankungen in Wien nun bereits geimpft werden)

Als Nachweis braucht man eine ärztliche Bestätigung oder den persönlichen Impf-Brief der Sozialversicherung.

Abmeldung ohne Konsequenz

Bei der Gruppe der jüngeren Hochrisikopatienten – darunter fallen Personen mit einer aktiven Krebserkrankung oder schwerer Demenz – begannen die Impfungen schon am vergangenen Montag. Auch hier sollten mit Ende April die ersten Teilimpfungen absolviert sein.

Freie Termine gibt es auch deshalb, weil nicht alle vorgemerkten Hochrisikopatienten auch tatsächlich zur Impfung gehen. Rund ein Viertel von ihnen meldete sich bis jetzt nicht. Auch bei den Personen über 65 Jahren gibt es noch etliche freie Termine. Wer einen gebuchten Termin absagt, muss übrigens nicht mit Konsequenzen rechnen. Eine erneute Anmeldung ist jederzeit möglich.