Menschenleere Impfstraße Austria Center
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wien impft

Laufend neue Impftermine für Risikopatienten

In der Vorwoche hat die Stadt Wien 63.000 Impftermine für Risikopatientinnen und -patienten aller Altersstufen freigeschaltet. Mittlerweile sind diese Termine ausgebucht. Laut Stadt werden jedoch durch Umschichtungen laufend zusätzliche Termine freigegeben.

Am Dienstagnachmittag waren beispielsweise kurzzeitig wieder einige Termine für den 22., 26. und 27. April für Personen aus der Risikogruppe buchbar. Es lohnt sich für Betroffene also, sich immer wieder auf der Impfservice-Internetseite einzuloggen und nachzuschauen, ob es neue Termine gibt.

Man schalte derzeit so schnell wie möglich neue Termine für Risiko- bzw. Hochrisikogruppe frei, so ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), das passiere derzeit durch ein Verschieben von nicht akut benötigten Terminkontingenten anderen Impf-Zielgruppen.

Weiterhin nur Biontech/Pfizer-Impfstoff für Risikogruppe

Geimpft werden Risikopatientinnen und -patienten laut Stadt weiterhin nur mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Risikopatientinnen und -patienten ab 16 Jahren werden in Wien seit Dienstag im Austria Center geimpft. 129.617 Personen hatten sich beim Impfservice Wien in dieser Gruppe registriert. Mehr als 60 Prozent von ihnen wurden schon in den letzten Wochen geimpft, weil sie älter als 65 sind.

Impfstoff für Risikogruppe vergriffen

Die 63.000 freigeschalteten Impftermine für Risikopatienten und Patientinnen ohne Alterslimit sind bereits alle vergeben. Laut Stadt werden jedoch durch Umschichtungen laufend zusätzliche Termine freigegeben. „Wien heute“ hat einen jungen Mann begleitet, der schon einen Termin ergattert hat.

Dass die 63.000 neuen Impftermine nicht gereicht haben, könnte damit zu tun haben, dass jetzt auch Betroffene einen Termin gebucht haben, die nicht beim Impfservice Wien vorgemerkt waren, hieß es am Dienstag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Hacker gegenüber Radio Wien. Wer sich anmeldet, ohne die Risikokriterien zu erfüllen, werde im Impfzentrum abgewiesen.

Impfstart in Arztpraxen voraussichtlich am Freitag

Am Freitag, spätestens am darauffolgenden Montag soll unterdessen in den Wiener Arztpraxen mit den CoV-Schutzimpfungen begonnen werden, teilte das Hacker-Büro am Dienstag mit. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die dafür benötigten Impfdosen – zunächst sollen im niedergelassenen Bereich 10.000 Erststiche gesetzt werden – rechtzeitig eintreffen.

An sich hätten bereits mit Wochenbeginn insgesamt 560 Wiener Ärzte in ihren Ordinationen mit dem Impfen beginnen sollen. Der Start musste aber verschoben werden, weil Impfstoff nicht in ausreichenden Mengen verfügbar war.

Sexarbeiterinnen frühestens im Mai an der Reihe

Weiter warten heißt es vorläufig für heimische Sexarbeiterinnen. Mit der Forderung „Impft uns endlich!“ war die Obfrau der Berufsvertretung der heimischen Sexarbeiterinnen, Shiva Prugger, an die Öffentlichkeit gegangen. Im Hacker-Büro zeigte man Verständnis für den Appell Pruggers. Es gelte allerdings den Impfplan und den verfügbaren Impfstoff zu beachten, derzeit gehe es vor allem darum, neben älteren Bevölkerungsgruppen Hochrisiko- und Risikopatienten vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, hieß es.

Auch das Gesundheitsministerium verwies auf den aktuellen Impfplan. Aus Sicht des Ministeriums können Sexarbeiterinnen mit Ende Mai mit Impfterminen rechnen, denn dann sollen die weiteren in der Phase drei des Impfplans vorgesehenen Gruppen zum Zug kommen. „In dieser Phase können Menschen mit engem Personenkontakt beziehungsweise Personen in Arbeitsverhältnissen oder Betätigungsfeldern, die eine Virusübertragung begünstigen, priorisiert werden“, teilte das Ministerium mit. Die praktische Umsetzung obliege dabei den Bundesländern.

„Impfboxen“ gut gebucht

Gut gebucht sind derzeit „Impfboxen“, in denen Ärzte Termine mit ihren Patientinnen und Patienten fixieren und diese dann gegen Covid-19 immunisieren können. Dabei handelt es sich um umfunktionierte Schnupfen-Checkboxen, in denen man sich zuletzt bei Auftreten von grippalen Symptomen auf SARS-CoV-2 testen lassen konnte. Nun werden in diesen Einrichtungen wöchentlich 5.000 CoV-Impfungen abgewickelt.

Am höchsten ist die Impfrate (erste Dosis) laut Zahlen vom Montag in Tirol mit 25,1 Prozent. Im Burgenland sind 23,7 Prozent der Bevölkerung geimpft, in Vorarlberg 23,4 Prozent. Nach Kärnten (22,1 Prozent), Niederösterreich (21,5 Prozent), Oberösterreich (18,4 Prozent), der Steiermark (18 Prozent) und Wien (18 Prozent) bildet Salzburg das Schlusslicht mit einer Durchimpfungsrate von 16,7 Prozent. Das Bundesland mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz ist derzeit Wien mit 222,6.

Wiener Krisenstab „vorsichtig positiv“

Für Montag wurden 482 positive Testbefunde eingemeldet, hieß es in einer Aussendung des medizinischen Krisenstabes am Dienstag. Inklusive Nachmeldungen und abzüglich von Datenbereinigungen aus den vergangenen Tagen gibt es 354 neue Fälle. „Die tägliche Zahlenentwicklung der Neuinfektionen sehen wir vorsichtig positiv. Allerdings muss man immer die Entwicklung in den Spitälern im Blick haben, und da sehen wir leider noch nicht den positiven Effekt, den wir uns wünschen“, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs am Dienstag.

211 Patienten auf Intensivstation

Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie in Wien 129.204 positive bestätigte Tests und 2.102 Todesfälle aufgrund von bzw. an den Folgen von Covid-19 dokumentiert. Aktiv an der Erkrankung laborieren 6.453 Personen, wieder gesund sind 120.649. Am Montag wurden in Wien insgesamt 63.434 CoV-Testbefunde eingemeldet, davon 38.366 PCR-Tests und 25.068 Antigen-Schnelltests.

Laut Daten des Gesundheits- und Innenministeriums befanden sich am Dienstag insgesamt 702 Patientinnen und Patienten aufgrund einer CoV-Infektion in einem Krankenhaus. Das waren zehn Personen mehr als noch am Montag, aber um 78 weniger als noch vor einer Woche (minus zehn Prozent). Intensivmedizinische Betreuung benötigten davon mit Dienstag 211 Menschen, vier weniger als am Montag.

„Stabilisierung auf hohem Niveau“

Im Wochenvergleich ist ein Rückgang (minus 18 Prozent) ersichtlich: Vor einer Woche mussten noch um 18 Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf einer Intensivstation versorgt werden. Der Wiener Gesundheitsverbund sieht eine „Stabilisierung“ der Patientenzahlen, wenngleich auf „hohem Niveau“, hieß es auf APA-Nachfrage.