Wiens Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos)
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Politik

Wiederkehr gegen Impfpflicht für Lehrer

Wiens Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) hat sich in „Wien heute“ gegen eine Impfpflicht für Lehrer ausgesprochen. Derzeit sind in Wien 74 Prozent des Bildungspersonals geimpft. Für Herbst hat er PCR-Tests für Schülerinnen und Schüler in Aussicht gestellt.

„Ich bin recht zufrieden, dass sich schon über 70 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer impfen haben lassen“, sagte Wiederkehr in „Wien heute“. Einige Lehrerinnen und Lehrer seien ja auch in Krankenstand oder Karenz gewesen. „Da werden noch einige dazu kommen. Aber selbstverständlich ist weiter der Aufruf da, ich appelliere an alle Lehrerinnen und Lehrer und auch an alle Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen, sich impfen zu lassen“, sagte Wiederkehr.

Eine Impfpflicht für das Bildungspersonal hält er für kontraproduktiv. "Auch die Diskussion über eine Impfflicht im jetzigen Stadion, wo es noch nicht mal genug Impfstoff gibt ist nicht sinnvoll.

PCR-Tests möglicherweise ab Herbst in allen Schulen

Wiederkehr sprach sich für einen Vollbetrieb an den Schulen ab 17. Mai aus, wie es die Bundesregierung plant. „Für mich ist ganz klar, wenn Öffnungsschritte kommen, dass die Schulen ganz vorne mit dabei sein müssen. Die Kinder brauchen das auch für die psychische Gesundheit der Kinder“, sagte Wiederkehr. Und weil die Mehrheit des Bildungspersonals schon geimpft sei, hält es Wiederkehr „für ein richtiges Signal“.

Interview mit Vizebürgermeister Wiederkehr (Neos) – Langfassung

Neben dem flächendeckenden Einsatz sogenannter Nasenbohrertests an den Schulen wird derzeit an zehn Wiener Schulstandorten in einem Pilotprojekt der Einsatz der weit zuverlässigeren PCR-Tests erprobt. „Das Pilotprojekt läuft. Wir sehen, dass es in der Abwicklung funktioniert. Ich bin zuversichtlich, dass wir es schrittweise ausrollen können und spätestens im kommenden Schuljahr implementieren können“, sagte Wiederkehr.

Bei Öffnungsschritten auf Linie mit Ludwig

Wie es in Wien in Sachen Corona-Maßnahmen weitergeht, wird am Dienstag entschieden. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wird sich am Vormittag mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich beraten und dann verkünden, ob der geltende harte Lockdown wie ursprünglich geplant ab 2. Mai beendet wird. Derzeit sind noch in Wien und Niederösterreich die Geschäfte und Dienstleister geschlossen – wobei Niederösterreich bereits verkündet hat, dass in einer Woche wieder aufgesperrt werden darf.

Ebenfalls völlig offen ist das weitere Vorgehen, also wie in Wien mit den vom Bund für 19. Mai in Aussicht gestellten Öffnungen umgegangen wird. Ludwig hat bereits vor „voreiligen“ Öffnungsschritten gewarnt. „Wir sind in dieser Frage eng abgestimmt. Ich bin ein Freund von weiteren Öffnungsschritten, aber nur diejenigen, die wir halten können“, sagte Wiederkehr, der auch ankündigte bei dem Expertengespräch dabei zu sein.