Tische in einem leeren Schanigarten
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Coronavirus

Entscheidung zu Öffnungen am Donnerstag

Während sich die CoV-Lage in Wien laut Krisenstab langsam entspannt, will Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag entscheiden, wie es bei den Öffnungen weitergeht. Ob etwa die Gastronomie auch drinnen aufsperren darf, bleibt fraglich.

Ludwig will sich am Donnerstag erneut mit Fachleuten beraten und danach über das weitere Vorgehen entscheiden, sagte er am Dienstag. Details gab es noch keine. Ob Wien ab 19. Mai alle Bereiche gleichzeitig aufsperren wird, ist aber weiter höchst fraglich. Es werde großes Fingerspitzengefühl erfordern, zu entscheiden, in welchem Abstand man welche Schritte setze. In Wien steht etwa ein zurückhaltendes Vorgehen in Sachen Gastronomie im Raum. Lokale könnten indoor erst Ende Mai aufsperren, wird zumindest kolportiert.

Ludwig will „kein Risiko eingehen“

Am Donnerstag werde in einer Videokonferenz im Expertenkreis beraten. Man wolle dabei „weitere Perspektiven erschließen“. Jede Prognose über 14 Tage hinaus sei schwierig, gab er zu bedenken. „Wir wollen diese Schritte überlegt setzen, intelligent und nachhaltig.“ Man wolle kein Risiko eingehen und den Öffnungsprozess nicht gefährden, betonte der Stadtchef.

Er verstehe den Wunsch der Bevölkerung und der Wirtschaft nach einer raschen Öffnung. Aber er wolle die Sicherheit der Menschen nicht gefährden. In der Ostregion hätten sich die Zahlen nach dem strengen Lockdown gut entwickelt, sie würden aber etwa in Vorarlberg wieder steigen. Man beobachte die Situation dort sehr genau. „Von daher wird das sicher ein Mittelweg sein, dass man den Wunsch nach Öffnung kombiniert auch mit der Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung.“

Krisenstab: Lage derzeit in Entspannung

Derzeit sieht die Lage nicht so schlecht aus. Ein Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt beschrieb die Lage kurz nach Ende des harten Lockdowns am Montag so: „Es hat sich gezeigt, dass der Lockdown die richtige Entscheidung war. Es ist so, dass sich die Lage derzeit in Entspannung befindet.“ In den Krankenhäusern gibt es eine Stabilisierung „auf hohem Niveau“.

Laut medizinischem Krisenstab der Stadt wurden 223 positive Test-Befunde eingemeldet, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Datenbereinigt – zum Beispiel um Doppelmeldungen – gab es gar nur 106 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden.

Stabilisierung auf hohem Niveau

Auch der Wiener Gesundheitsverbund, die städtischen Spitäler stemmen gemeinsam mit den Ordensspitälern gemeinsam die Versorgung der Covid-Erkrankten, ortet eine „Stabilisierung auf hohem Niveau“. „Im Wiener Gesundheitsverbund haben wir vor circa zehn Tagen ein Plateau erreicht, wo wir ungefähr 150 Covid-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation und rund 250 Covid-Patientinnen und -Patienten auf der Normalstation betreuen“, umriss eine Sprecherin die aktuelle Lage im APA-Gespräch.

„Es ist eine Herausforderung, aber es ist machbar. Natürlich hoffen wir, dass die Zahlen weiter sinken.“ Zum Höhepunkt der dritten Welle, Anfang April mussten bis zu 245 Personen aufgrund einer Coronavirus-Infektion intensivmedizinisch betreut werden.