Frauen mit Koffer
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Urlaube: Arbeiterkammer rät zu Vorsicht

Ab in den Urlaub – das wollen jetzt wieder viele. Die Reisebüros verzeichnen deutlich mehr Nachfrage. Die Wiener Arbeiterkammer rät jedoch zu Vorsicht. Man sollte besser kurzfristig buchen – denn kostenloses Stornieren wegen der Pandemie sei nicht mehr so einfach.

Die Situation sei nach wie vor ungewiss, betont Arbeiterkammer-Wien-Reiseexpertin Emanuela Prock. Man sollte daher, wenn möglich, von langfristigen Buchungen Abstand nehmen. „Wenn man buchen möchte, dann unbedingt probieren mit dem Vertragspartner eine kostenlose vertragliche Stornierungsmöglichkeit bis vorm Reiseantritt zu vereinbaren“, empfiehlt die Expertin außerdem, und: Anzahlungen sollte man so gering wie möglich halten.

„Zum Unterschied zum Vorjahr gilt Covid jetzt nicht mehr als unvorhersehbares Ereignis. Das heißt, mitunter kann ich später nicht mehr kostenlos stornieren“, erklärt Prock im „Wien heute“-Interview. Für eine kostenlose Stornierung müsse es zu einer gravierenden Verschlechterung der Situation im Vergleich zum Zeitpunkt der Buchung kommen. Prock rät, im Fall des Falles für die Stornierung einen eingeschriebenen Brief an den Reiseveranstalter zu schicken. Bei Problemen könne man sich auch an die Arbeiterkammer wenden.

Konsumentenschutz-Expertin über Reisevorbereitungen

Konsumentenschutz-Expertin Emanuela Prock erklärt im Interview, wie man sich am besten auf Reisen in Zeiten des Coronavirus vorbereitet.

„Pandemie-Auschlussklausel“ in Verträgen

Zu Vorsicht rät Prock auch bei Stornoversicherungen. Viele hätten inzwischen eine „Pandemie-Auschlussklausel“ in den Verträgen. Bei Fällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gebe es dann keine Leistung. „Das muss man bitte vorher eingehend prüfen“, so Prock.

Bei Absagen einer Reise oder eines Fluges durch den Reiseveranstalter bzw. durch die Fluglinie hätte man Anspruch darauf, das Geld zurück zu bekommen. „Ich muss keine Gutscheine akzeptieren und ich muss auch keine Umbuchungen akzeptieren.“

Preise etwas gestiegen

Die Reisebüros verzeichnen unterdessen seit Anfang Mai deutlich mehr Nachfrage. „Jede Info zu touristischen Öffnungen bringt bei uns einen Push, einen Boom an Nachfrage und an Buchungen“, schildert Andrea Hansal, Pressesprecherin Verkehrsbüro Group, im „Wien heute“-Interview. „Die Österreicherinnen und Österreicher und speziell die Wienerinnen und Wiener – die sitzen auf gepackten Koffern, die wollen weg.“

Die Preise stiegen unterdessen aufgrund der fehlenden Kapazitäten bei den Fluglinien etwas. Der Flughafen Wien-Schwechat erwartet sich von den Sommermonaten rund 50 Prozent des Vor-Krisen-Niveaus. Bis es den internationalen „Grünen Pass“ gibt, herrscht in Europa ein Fleckerlteppich. In manchen Ländern reicht zum Einreisen die „3-G-Regel“, viele verlangen aber trotz Impfung zusätzlich einen PCR-Test. „Wir empfehlen allen Reisenden jedenfalls, ein bisschen mehr Zeit einzuplanen, beim Abflug, aber auch bei der Ankunft am Flughafen Wien“, sagt Flughafen-Pressesprecher Peter Kleemann. „Denn alle diese Kontrollen und die Formalitäten benötigen etwas mehr Zeit.“