Anti-Parkpickerl-Kampagne
ORF/Screenshot
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Politik

Aufsehen um Anti-Parkpickerl-Kampagne

Ab kommenden März wird die Kurzparkzone auf ganz Wien ausgeweitet, alle Bezirke erhalten ein flächendeckendes Parkpickerl. Die Wiener ÖVP hat gegen diesen Plan eine Internetkampagne gestartet, die für Aufsehen und sarkastische Nachahmungen sorgt.

„Mit den Kindern zum Arzt des Vertrauens?“, „Mit den Freunden den Heurigen besuchen?“, „Abkühlung an der Alten Donau?“, „Am Nachmittag die Enkerl besuchen“ – laut den neuen Sujets der Wiener ÖVP sei das „mit dem Parkpickerl für viele nicht mehr möglich!“. Die Wiener ÖVP sieht durch das flächendeckende Parkpickerl die Lebensqualität eingeschränkt – und fordert ein einheitliches, digital unterstütztes Zonenmodell mit Lenkungseffekt.

Häme und Kritik für Kampagne

Die neue Kampagne sorgt bei den Stadtregierungsparteien, aber auch in den sozialen Netzwerken für Kritik. Die Sujets werden außerdem vielfach mit anderen Sprüchen sarkastisch nachgeahmt. Sogar die Wiener Linien reagierten auf Facebook und Twitter mit einem eigenen Parkpickerl-Sujet.

Bevölkerung akzeptiert laut Studie neues Parkpickerl

Die Wiener ÖVP meint zu den im Internet kursierenden Nachahmungen: „Wir nehmen das mit Humor, auch wenn der Hintergrund dieser Kampagne ein ernster ist. Denn tatsächlich ist es so, dass mit der Ausweitung des Parkpickerls für viele Menschen in Wien viele Wege komplizierter und teurer werden.“

Eine Studie im Auftrag der Stadt Wien zum Thema Parkpickerl-Akzeptanz besagt, „dass die flächendeckende Ausweitung des Parkpickerls auf das gesamte Wiener Stadtgebiet von der Bevölkerung akzeptiert und befürwortet wird“, so Meinungs- und Marktforscherin Christina Matzka. „Exakt sind es 33 Prozent, die das Parkpickerl sehr befürworten, weitere 23 Prozent, die es eher befürworten, also eine Mehrheit von 56 Prozent. Auf der anderen Seite stehen 37 Prozent, die es ablehnen.“

Kampagne gegen Parkpickerl

Die ÖVP ist gegen das flächendeckende Parkpickerl in Wien und wünscht sich grätzelbezogene maßgeschneiderte Regelungen. Um das zu unterstützen, wurde eine Internetkampagne gestaltet, die für einiges Aufsehen sorgt.

Parkpickerl gegen „Fleckerlteppich“

Am 1. März 2022 wird die Kurzparkzone auf ganz Wien ausgeweitet, und alle Bezirke erhalten ein flächendeckendes Parkpickerl. Für alle Wienerinnen und Wiener kostet das Parkpickerl dann einheitlich zehn Euro pro Monat.

Das neue flächendeckende Parkpickerl soll den „Fleckerlteppich“, wie ihn Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) nennt, beseitigen. Die Kurzparkzonen in allen Bezirken bekommen einheitliche Geltungszeiten, und zwar von 9.00 bis 22.00 Uhr für maximal zwei Stunden. Das Parkpickerl, das ja eine Ausnahmebewilligung für diese Kurzparkzonen ist, wird flächendeckend in der gesamten Stadt eingeführt.