Im vergangenen Jahr gab es in Wien 70 Unfälle mit E-Scootern, dabei wurden 65 Personen verletzt, erklärte die Polizei im „Kurier“. Heuer wurden alleine bis Ende August 113 Unfälle gezählt, 30 davon im August. Laut Polizei hängt das vor allem mit der gestiegenen Anzahl an E-Scooter-Lenkerinnen und Lenkern zusammen – nicht nur bei Leihrollern, immer mehr Personen würden auch selbst einen besitzen.
Über 1.000 Anzeigen
Das schlägt sich auch bei den ausgesprochenen Anzeigen aus. 1.056 gab es heuer im Zusammenhang mit einem E-Scooter, ein Zehntel davon wegen Alkohols am Steuer. Die Obergrenze in Österreich liegt bei 0,8 Promille. Nur ein Punkt, weswegen Klaus Robatsch vom KfV die Regeln in Österreich zu lasch findet. In Deutschland und der Schweiz gelten niedrigere Grenzwerte.
Auch die Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h findet Robatsch zu hoch. In den Nachbarländern liegt sie bei 20 km/h. Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 1.300 E-Scooter-Lenkerinnen und Lenker im Spital behandelt, drei Viertel davon waren Männer. Die meisten Unfälle passierten laut einer Umfrage aus 2019 auf der Straße.
Nur zwei Prozent trugen Helm
Ein Grund für die vielen Spitalsbehandlungen: Bei Beobachtungen des KfV trugen nur zwei Prozent der Lenkerinnen und Lenker einen Helm. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 15,1 km/h. Das KfV empfiehlt dringend, einen Schutzhelm aufzusetzen und vor Starten des Rollers das Gefährt auf die Verkehrstüchtigkeit zu überprüfen. Und eine Forderung an die Politik gibt es noch: Das Mindestalter für die Benützung soll von zwölf auf 14 Jahre erhöht werden.