Stiefel hängen im Kindergarten in der Garderobe
APA/dpa/Lino Mirgeler
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Bildung

Kindergärten: Stadt wirbt um Personal

An den Wiener Kindergärten herrscht nach wie vor Personalmangel. Mit einem virtuellen Infotag am Freitag wirbt die Stadt nun für die Ausbildungsmöglichkeiten in dem Bereich – und zwar speziell für Erwachsene.

250 bis 300 Pädagoginnen und Pädagogen fehlen derzeit allein in den städtischen Kindergärten, vor allem im Bereich der Sonderpädagogik, heißt es von der MA 10 auf Anfrage gegenüber wien.ORF.at. Die meisten Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen entscheiden sich für die Ausbildung nach wie vor mit 14 oder 15 Jahren, also vor dem Besuch einer Oberstufe. Viele üben den Beruf danach jedoch gar nicht aus.

Speziell an Erwachsene richten sich daher die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Stadt Wien (bafep21) sowie die Schule für Assistenzpädagog*innen. Interessierte können sich bei einem virtuellen Infotag am Freitag zwischen 14.00 und 18.00 Uhr informieren. Es gibt beispielsweise Chatrunden mit Lehrenden und Studierenden. Auch telefonische Beratungsgespräche werden angeboten, zum Beispiel mit dem AMS oder der Personalvertretung der Wiener Kindergärten.

Personal soll ab Herbst aufgestockt werden

„Wir wollen, dass der Kindergarten als erste und wichtigste Bildungseinrichtung im Leben eines jungen Menschen noch mehr bietet, als bisher. Daher werden wir in den nächsten Jahren mehr Personal in die Wiener Kindergärten bringen“, betonte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in einer Aussendung anlässlich des Infotags.

Wiederkehr hatte zuletzt angekündigt, dass es ab Herbst beispielsweise doppelt so viele Assistenzstunden in der Kindergartengruppen geben werde, um die Pädagoginnen und Pädagogen zu entlasten.Außerdem sollen mehr Sprachförderkräfte eingestellt werden. Das heißt aber auch: Es wird noch mehr Personal in den Kindergärten gebraucht.

Eignungsprüfung noch mit alten Kriterien

Die bafep21 bietet das Kolleg „CHANGE“ an, eine fünf Semester dauernde Ausbildung zur Elementarpädagogin beziehungsweise zum Elementarpädagogen. In den ersten beiden Semestern ist eine Unterstützung durch AMS und waff möglich. Ab dem dritten Semester arbeitet man dann an zwei Tagen pro Woche in einem Kindergarten und wird dafür von der Stadt bezahlt.

Die nächsten Kolleg-Durchgänge starten im September 2022 und im Februar 2023. Es gibt jeweils drei Klassen, mit insgesamt 210 Studierenden. Voraussetzung für das Kolleg ist eine Matura, eine Berufsreifeprüfung oder eine Studienberechtigungsprüfung. Zudem muss man eine Eignungsprüfung absolvieren. Die Kriterien bei dieser Prüfung sollen demnächst angepasst werden, auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – etwas sollen künftig Malen, Sport und Musik wegfallen. Vorerst gelten jedoch laut Stadt jedoch noch die alten Kriterien, für die Änderung gibt es erst einen Entwurf des zuständigen Bildungsministeriums.

CoV-Impfung als Voraussetzung

An der Schule für Assistenzpädagog*innen startet der nächste Ausbildungsdurchgang im September 2022. Die Ausbildung dauert drei Jahre. 90 Personen werden aufgenommen. Interessierte müssen mindestens 18 Jahre sein und die Pflichtschule abgeschlossen haben. Auch hier gibt es eine Eignungsprüfung.

Bewerben kann man sich sowohl für das „CHANGE“-Kolleg als auch für die Schule Assistenzpädagog*innen bis 28. März. Voraussetzung für beide Ausbildungen ist zudem ein Impfnachweis für Masern, Mumps, Röteln und Varizellen und COVID-19.