Politik

Tausende bei Protest gegen Ukraine-Krieg

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag am Wiener Platz der Menschenrechte gegen Russland und den Krieg in der Ukraine protestiert. Aktivisten erklärten in emotionalen Reden, dass die Ukrainer sich nie mit einer russischen Besetzung ihrer Heimat abfinden werden.

Man werden nun jeden Tag hier stehen, bis Frieden in der Ukraine herrsche, rief eine Aktivistin in ihr Mikrofon. Sie wandte sich an „Putinversteher“ und Unterstützer der Politik des Kreml. „Wir können es nicht zulassen, dass die Mörder des Putinregimes unter uns leben“, sagte sie.

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Demonstranten gegen Ukraine-Krieg
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wien.ORF.at7Matthias Lang
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„Schweigen ist Teilhabe“

In einer Rede auf Russisch forderte die Diaspora-Vertreterin anwesende russische Staatsbürger auf, ihre Verwandten in Russland anzurufen, damit sie in ihrer Heimat auf die Straße gehen. Schweigen sei nun Teilhabe, erklärte sie. Der russischen Botschaft sowie russischen Firmen in Österreich kündigte sie an, dass ihre ruhigen Tage gezählt seien. Eine Ukrainerin von der Krim forderte ihrerseits die Russen auf, etwas zu tun und sich gegen Putin zu erheben. „Macht doch verdammte Scheiße etwas“, sagte sie auf Russisch.

Tausende bekunden Solidarität mit Ukraine

Am Platz der Menschenrechte haben sich tausende Personen versammelt, um emotional auf die Lage in der Ukraine aufmerksam zu machen. Dabei wurden auch Vorwürfe an Österreich erhoben, das Putin nach der Annexion der Krim empfangen hatte.

Vorwürfe gegen österreichische Außenpolitik

Schwere Vorwürfe erhob eine gebürtige Ukrainerin gegen die österreichische Außenpolitik. Die Tatsache, dass Österreich den russischen Präsidenten 2014 als erstes EU-Land nach der Annexion der Krim empfangen habe, habe Wladimir Putin gezeigt, dass er das machen darf. „Wir sterben, weil ihr bereit war mit ihm zu sprechen“, erklärte sie.

Mit Ausnahme der Beitrags der aus Polen gebürtigen Grün-Abgeordneten Ewa Ernst-Dziedzic waren Reden anwesender Politiker zwar inhaltlich ähnlich scharf, jedoch weniger emotional im Ton. „Freiheit, Frieden für die Ukraine“, rief Ernst-Dziedzic in das Mikrofon. Wenn es um die Rolle von Putin gehe, dürfe es kein Wenn und Aber geben, erklärte sie.

„Ganz Wien steht hinter der Ukraine“

„Ganz Wien steht hinter der Ukraine. Dieser Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine ist unvorstellbar und schwer zu ertragen“, sagte der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS). Das wichtigste Recht sei das Recht auf Frieden und Leben, sagte der Menschenrechtssprecher der SPÖ im österreichischen Parlament, Harald Troch. Wie praktisch alle Rednerinnen und Redner schloss er seine Rede mit „Slawa Ukrajini“ – „Ruhm der Ukraine“.

„Wir haben derzeit 300 Verfahren von Ukrainerinnen und Ukrainern, die wir schnellstmöglich abarbeiten für die Menschen, dass sie eine Perspektive haben. Und wir bereiten uns vor auch im Bereich der Schulplätze. Wenn ukrainische Kinder kommen, wird es selbstverständlich auch einen guten Schulplatz für jeden geben“, so Wiederkehr gegenüber „Wien heute“.

Von einer unglaublichen Geschlossenheit der österreichischen Politik, die der russische Aggressionskrieg bewirkt habe, sprach ÖVP-Abgeordneter Martin Engelberg (ÖVP). Die Reden wurden immer wieder von Sprechchören vor allem in ukrainischer und russischer Sprache unterbrochen. Zu hören waren etwa „Ruhm der Ukraine – Ruhm den Helden“, „Ruhm der Nation – Tod den Feinden“, aber auch „Putin ist ein Arschloch“, „Russen gegen Putin“ oder „Russland erhebe dich“.

„Scher dich zum Teufel, russisches Schiff“

Skandiert, sowie auf zahlreichen Plakaten war auch einer der bekanntesten Sprüche der ersten Kriegstage. „Scher dich zum Teufel, russisches Schiff“ soll laut Berichten ein ukrainischer Soldat auf einer kleinen Insel im Schwarzen Meer gesagt haben, bevor er und zwölf weitere Ukrainer von Geschoßen niedergemäht wurden.