Die AMS-Zweigstelle Redergasse
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit deutlich gesunken

Die Arbeitslosenzahlen sind in Österreich so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Etwa 140.000 sind derzeit in Wien auf Jobsuche und damit um über 30.000 weniger als noch vor einem Jahr.

Österreichweit sind derzeit rund 335.000 Menschen auf Jobsuche, rund 40 Prozent davon in Wien. Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ging im März im Jahresvergleich um 23,1 Prozent auf 106.904 zurück. Die Zahl der AMS-Kundinnen und Kunden in Schulung stieg um 3,2 Prozent auf 35.092 an. Die Summe beider Gruppen wurde um 17,9 Prozent (31.017 Betroffene) kleiner. Auch gegenüber Februar sank die Zahl der Wienerinnen und Wiener auf Jobsuche um mehr als 8.000.

Im Jahresvergleich wurde die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, um 20,1 Prozent geringer, die der Unter-25-Jährigen um 10,9 Prozent. Zugleich gibt es um 51,3 Prozent mehr offene Stellen als vor einem Jahr.

Bau, Einzelhandel, Hotellerie, Gastronomie

Nach wichtigen Wirtschaftszweigen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit in Wien im Jahresvergleich im Bau um 18 Prozent geringer geworden, im Einzelhandel um 21,8 Prozent, in der Warenproduktion um 25,2 Prozent und in Hotellerie und Gastronomie um 41,2 Prozent.

Die Pandemie macht sich vor allem noch dadurch bemerkbar, dass weiterhin viele Menschen in Kurzarbeit stecken. Prinzipiell scheint der Arbeitsmarkt die CoV-Krise allerdings mittlerweile überstanden zu haben.

Erste Geflüchtete aus der Ukraine

Nun gilt es, sich auf die nächste Herausforderung vorzubereiten. Die ersten vertriebenen Menschen aus der Ukraine meldeten sich bereits beim AMS. Gerechnet wird vor allem mit Tausenden Frauen, die einen Job suchen. Sieben Betreuungsstellen gibt es vom AMS, damit den Flüchtlingen aus der Ukraine geholfen wird – sowohl bei der Suche nach dem richtigen Job als auch mit Deutschkursen.

„In diesen Stunden kommen nun die ersten Vertriebenen aus der Ukraine in unseren Systemen an“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. „Wenn wir uns die Altersstruktur der Ankommenden ansehen, schätzen wir, dass knapp die Hälfte davon im erwerbsfähigen Alter ist, es sind sehr viele Kinder dabei.“

Kinderbetreuung wichtig

Für eine gelungene Arbeitsmarktintegration wird für Draxl daher zweierlei entscheidend sein: „Zum einen muss es gelingen, Arbeiten und Deutschlernen gut zu verbinden und unter einen Hut zu bringen. Zum anderen wird eine gute Kinderbetreuung bzw. Einschulung ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Arbeitsmarkterfolg sein.“