Die Blüte des Wiesenrispengrases leitet in den Tieflagen Österreichs meist die Gräserpollensaison ein. Obwohl die Allergenität des Wiesenrispengrases etwas schwächer ist ist es dennoch ein guter Startindikator für die Saison. Es kommt meist überall vor (auch vermehrt auf Grünflächen im Stadtgebiet).
Pollenwarndienst
Pollenwarndienst
NATUR & UMWELT

Starke Pollensaison bei Gräsern startet

Bei den Pollen ist derzeit Schichtwechsel angesagt: Die Frühblüher wie Erle, Hasel, Buche und Birke klingen ab, währenddessen nimmt die Gräser-Pollensaison Fahrt auf. Der Pollenwarndienst geht von einer starken Saison aus, die ab nächster Woche startet.

Wie intensiv die Gräserpollensaison wird, hängt vom Regen im Frühling ab, erklärt Uwe E. Berger, Leiter des Pollenwarndienstes gegenüber Radio Wien. Er rechnet aufgrund hoher Niederschlagsmengen mit einer starken Gräserblüte. „Wir hatten heuer im April und jetzt auch schon im Mai genug Regen. Und daher nehmen wir an – und wir sehen es auch auf den Wiesen – dass die Saison intensiv wird“, so Berger. Die Randbezirke seien davon immer mehr betroffen als die innerstädtischen Bezirke.

Saison bis August erwartet

Schon für nächste Woche rechnet er in Wien und Umgebung mit einer sehr starken Belastung für Allergie-Betroffene. Wie lange die Saison dauert, lässt sich noch nicht sagen, möglicherweise bis Ende August. Für eine Pollen-Pause empfiehlt der Pollenwarndienst-Leiter zum Beispiel den Wienerwald, „weil der Wienerwald mit dem Blätterwald oder dem Blätterdach ein hervorragender Schutz gegen die Gräserpollenbelastung ist.“

Das Knäuelgras ist ebenfalls ein früh blühendes Gras mit hohem allergenem Potenzial. Es ist die dominante Art am Beginn der Gräserblüte und sorgt üblicherweise für den ersten Belastungsgipfel der Saison. Auch das Knäuelgras hat aufgrund seiner geringen Ansprüche eine weite Verbreitung in den Tieflagen, kommt im stark verbauten Stadtgebiet aber seltener vor.
Pollenwarndienst
Das Knäuelgras ist die dominante Art am Beginn der Gräserblüte

In Innenräumen empfiehlt der Experte Luftfilter-Geräte. Außerdem sollte man beim Lüften auf eine möglichst geringe Pollenlast in der Luft achten und nur stoßlüften. „Ein Irrglaube ist, dass angenommen wird, dass die Pollenlast in der Früh weniger ist und tagsüber mehr.“ Die Last könne ganz unterschiedlich sein und hänge vom Wind und der Sonneneinstrahlung ab. Empfohlen wird die Informationen auf der Homepage des Pollenwarndienstes aufzurufen.

Pollensaison heuer früh gestartet

Insgesamt hat die Pollensaison heuer ungewöhnlich früh begonnen und auch schon sehr intensiv – mehr dazu in Pollensaison verfrüht gestartet. Ein Grund ist der milde Winter und Pflanzen, die sich im „Klima-Stress“ befinden würden. „Die Pflanzen sind Minustemperaturen gewohnt, sehen jetzt die Minustemperaturen in der Nacht nicht mehr und denken sich: Das könnte jetzt für die Art gefährlich werden“, erklärte Berger. Dann würden sie besonders viele Pollen produzieren, um sich zu vermehren.

Pollen an einem Strauch
ORF.at/Christian Öser
Die Hasel hat den Höhepunkt der Blüte heuer bereits im Februar überschritten

„Was uns überrascht hat, war der massive Besatz durch Kätzchen, den wir üblicherweise nicht sehen. Das heißt, wir haben es mehr als üblich. Und natürlich desto mehr Kätzchen, desto mehr Pollen in der Luft, desto mehr Allergene in der Luft und desto mehr leiden die Allergiker“, so Berger.