Schmetterling auf einer Blumenwiese
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Wissenschaft

Starker Rückgang bei Schmetterlingsarten

Von ursprünglich 137 Tagfalterarten zu Beginn der Aufzeichnungen sind in Wien nur noch 104 Arten vertreten. Die Stadt setzt bereits Maßnahmen zum Schutz der Schmetterlingspopulation, die unter dem Wegfall von Lebensraum leidet.

Wien kann eine hohe Artenvielfalt an Schmetterlingen vorweisen. Neben den 104 bekannten Tagfalterarten schätzt man das Vorkommen der Nachtfalter in Wien auf circa 2.365 vertretene Arten. Jedoch ist die Zahl der vertretenen Falter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1776 stark zurückgegangen. Einige der in Wien vorkommenden Tagfalter sind mittlerweile besonders streng geschützt.

Schwalbenschwanz
ORF Wien / Austrian Butterfly Conservation
Der Schwalbenschwanz gilt in Österreich als gefährdet

Gefährdung durch Klimawandel und Pestizideinsatz

„Schmetterlinge tragen in unserem Ökosystem durch das Bestäuben von Pflanzen zur Nahrungsmittelproduktion bei. Zudem dienen ihre Raupen als wichtige Nahrungsmittelquelle für andere Tierarten“, sagt Daniela Lehner von der Austrian Butterfly Conservation. Neben dem Klimawandel droht durch den hohen Pestizideinsatz auf Grünflächen und die Bebauung der Stadt jedoch ein Artenschwund der Tagfalter in Wien.

Auch im privaten Lebensbereich können Menschen den Artenschutz durch einen bewussten Umgang unterstützen. So könne man den eigenen Rasen seltener mähen und heimische Pflanzen anpflanzen, rät Lehner. Die Artenvielfalt stellt einen wichtigen Indikator für Zustände in Naturräumen dar und bildet ein Frühwarnsystem für deren Gefährdung.

Neuen Raum für Schmetterlinge schaffen

Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Aktionen zum Erhalt und Schutz der Schmetterlinge umgesetzt. Etwa mit der Wald-und-Wiesen-Charta sollen Landschaftsräume wie der Wienerwald und der Donauraum sowie deren Tierpopulation geschützt werden.

Die Wiener Linien fördern die Artenvielfalt ebenfalls mit rund sechs Hektar Grünflächen. In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur konnte man bei Untersuchungen neben zahlreichen Pflanzen- und Wildbienenarten auch 40 Tagfalterarten nachweisen.