Gurgeltes-Röhrchen in Labor von Lifebrain
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Stadt fordert mehr Gratistests

Nachdem Wien angesichts der steigenden CoV-Zahlen die FFP2-Maske und Tests in den Spitälern wieder eingeführt hat, appelliert Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) nun an den Bund, die derzeit geltenden Beschränkungen bei den Gratistests aufzuheben.

„Wenn diese Zahlen weiter nach oben marschieren und wir uns Richtung 40.000 bis 60.000, die täglich dazukommen, annähern, dann wird es auch notwendig sein, wieder bei größeren Veranstaltungen zu testen, bevor wir in diese katastrophale Situation kommen, die im Augenblick die Prognoserechner als möglich erachten“, sagte Hacker am Freitag gegenüber Radio Wien. Da könne man nicht einfach zusehen, sondern müsse aktiv werden.

Derzeit sind regulär fünf Gratis-PCR-Tests pro Monat möglich – mit Ausnahmen etwa bei Sommerschulaktivitäten sowie für Personal, Patientinnen und Besucher im Gesundheits- und Betreuungsbereich.

Prognosezahlen in „fast unvorstellbarer Größe“

Die Zahlen werden laut verschiedenen Szenarien und Prognosen auf jeden Fall weiter steigen, so Hacker unter Berufung auf Experten. Eine Modellrechnung, die Komplexitätsforscher Peter Klimek am Donnerstag in der Wiener Expertenrunde vorgestellt habe, zeige, dass die Infektionszahlen sogar bis September, Oktober permanent nach oben gehen könnten, „bis zu 70.000, teilweise sogar bis zu 80.000 Infektionen täglich in ganz Österreich“.

„Das ist in Wirklichkeit eine fast unvorstellbare Größe, wesentlich höher als alles, was wir bis jetzt erlebt haben“, so Hacker gegenüber Radio Wien. „Wir können das nicht mit Achselzucken einfach abnicken und sagen: Das wird schon gut gehen.“ Daher setze die Stadtregierung den Wiener Weg konsequent fort. „Wir hoffen natürlich, dass es gelingt, auch den Gesundheitsminister (Johannes Rauch, Grüne, Anm.) davon zu überzeugen.“

„Kampagne für vierte Impfung starten“

Um sich vor schweren Verläufen zu schützen, solle der Bund auch eine Kampagne für die vierte Impfung starten, so Hacker weiter. Jeder der wolle, solle ab zwölf Jahren rasch eine Impfmöglichkeit bekommen. Der Zulauf sei in Wien jedenfalls groß, sagt Hacker. Es brauche eine „ganz klare Linie gegenüber der Bevölkerung“. „Viele Leute wollen eine klare Botschaft: Ja oder nein?“ Dieses Bedürfnis habe man in Wien aufgegriffen und daher eine einfache, simple Regel für Wien erstellt.

Bis Ende Juli soll das Impfangebot auch weiter ausgebaut werden. Ab 18. Juli haben zusätzlich die Impfzentren Karmelitergasse in der Leopoldstadt und Gasgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus Montag bis Samstag geöffnet. Ab 25. Juli weiten die Impfzentren Schrödingerplatz in der Donaustadt, Schöpfwerk in Meidling und Wassermanngasse in Floridsdorf ihre Impfzeiten von Montag bis Samstag von 08.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 17.00 Uhr aus.