Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
ORF.at/Patrick Bauer
Chronik

Weniger Spenden wegen Teuerung

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Flüchtlingsbewegung haben in Österreich für einen Rekord an Spenden gesorgt. Durch die derzeitige Teuerung lässt die Spendenbereitschaft aktuell jedoch wieder nach.

Die Teuerungswelle verunsichert viele Wienerinnen und Wiener. Miete, Lebenshaltungskosten und Energiekosten halten im Moment viele vom Spenden ab. Karitative Organisationen verzeichnen derzeit einen Rückgang von etwa fünf Prozent im Spendenvolumen.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Flüchtlingsbewegung waren die Menschen in Wien und in ganz Österreich sehr großzügig. In den ersten zwei Quartalen zeigten sich viele Menschen solidarisch, indem sie an Hilfsorganisationen spendeten und in der Ukraine an Ort und Stelle tätig waren. „Durch die Teuerungsdiskussion agieren beim Spenden jetzt aber viele Menschen verhaltener“, so Günther Lutschinger vom Fundraising Verband Austria.

Krisengebiete abseits der Ukraine besonders betroffen

Den Rückgang der Spendenbereitschaft merken Organisationen quer durch alle Sparten. Besonders schwer haben es aber internationale Hilfsorganisationen in Krisengebieten abseits der Ukraine. Gebiete in Afrika oder Lateinamerika haben nicht nur mit der Zurückhaltung der Spenderinnen und Spender zu kämpfen, sondern auch damit, dass ihre Themen kaum noch in den Medien vorkommen. Große Hilfsbereitschaft herrsche noch unmittelbar im Krisengebiet der Ukraine.

Zu wenig Einkommen als Hauptgrund

Die meisten Menschen spenden deshalb nicht, weil sie es sich nicht leisten können. „Personen, die über ein sehr geringes Einkommen verfügen, haben einfach nicht die Möglichkeit, sich zu engagieren“, so Lutschinger. Genau diese Gruppe werde auch von den Hilfsorganisationen unterstützt. Ab dem Herbst hofft Lutschinger auf eine Besserung der Situation und ein Nachlassen der Teuerungsdiskussionen. Die Weihnachtszeit sei die wichtigste Zeit für Spendenorganisationen.