Letzte Woche hatte das Gesundheitsministerium Wien vorgeworfen, dass es als einziges Bundesland keine Daten für das neue Covid-19-Register liefere. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) habe indirekt in den Raum gestellt, dass die Zahlen in Wien überdimensioniert seien, heißt es am Mittwoch aus dem Gesundheitsbüro von Peter Hacker (SPÖ). Darauf habe man nun reagiert und lege ab sofort auch die „CoV-Nebendiagnosen“ vor.
Demnach sind es deutlich mehr Menschen in Wiens Spitälern, die rund um eine CoV-Erkrankung eine Behandlung benötigen – gleich um aktuell 89 mehr als nach der alten Zählweise. Konkret sind mit Stand Dienstag 539 Menschen CoV-bedingt im Spital. Anfang Juni waren es zum Vergleich 144. Dieser Anstieg wird sich ab Donnerstag in den täglich von Innen- und Gesundheitsministerium bekanntgegebenen Hospitalisiertenzahlen für Gesamtösterreich niederschlagen.
Bisher nur Hauptdiagnosen übermittelt
Bisher hatte Wien nur Covid-19-Hauptdiagnosen, also die Zahl der Covid-19-Patienten auf Covid- und Post-Covid-Station, übermittelt und diese gesondert für Normal- und Intensivpflege ausgewiesen. Spitalsaufenthalte, bei denen zunächst keine CoV-Infektion der Aufnahmegrund gewesen war, wurden nicht veröffentlicht.
Nun werden auch CoV-Infizierte auf „Nicht-Covid-Stationen“ hinzugerechnet, jeweils ebenfalls unterschieden nach Normal- und Intensivstationen. Dabei handelt es sich etwa um CoV-erkrankte Spitalspatienten und -patientinnen, deren ursprünglicher Aufnahmegrund nicht mit Covid-19 in Zusammenhang stand beziehungsweise deren Grunderkrankung durch eine CoV-Infektion so verstärkt worden war, dass eine Spitalsbehandlung notwendig wurde.
Das macht für Dienstag ein Plus um 89 Patienten in Wien „mit Corona“ in Normalpflege, geht aus den Angaben des Wiener Gesundheitsbüros hervor. Auf einer Intensivstation lag am Vortag kein Patient mit Nebendiagnose CoV, dem standen jedoch 29 Intensivpatientinnen und -patienten auf Covid- und sechs auf Post-Covid-Stationen gegenüber, die ursächlich „wegen Corona“ in Behandlung sind.
Neue Datenbank soll bald einsehbar sein
Das Ende letzter Woche aktivierte neue bundesweite Covid-19-Register soll tagesaktuell zeigen, wie viele Menschen mit Covid-19 im Spital liegen, warum sie eingewiesen wurden, ob sie Vorerkrankungen haben sowie wie ihr Immunitätsstatus ist. Die Bundesregierung will das Register nach zwei Wochen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wie Chief Medical Officer Katharina Reich vergangene Woche ankündigte.