Awareness-Team am Karlsplatz
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Chronik

Awareness-Teams berieten 18.000 Personen

Zum zweiten Mal waren heuer im Sommer sogenannte Awareness-Teams an öffentlichen Plätzen unterwegs, um Erste Hilfe zu leisten, Streit zu schlichten oder junge Menschen psychologisch zu betreuen. Über 18.000 Beratungsgespräche wurden durchgeführt.

Die häufigsten Situationen, zu denen die Awareness-Teams gerufen wurden, waren eskalierende Szenen nach zu viel Alkoholkonsum. Rund 250 Mal mussten die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter deshalb einschreiten, über 200 Mal wurden sie zu Krisen und Konflikten gerufen und auch Erste Hilfe leisten. Dutzende Male musste wegen sexualisierter, rassistischer oder queerfeindlicher Gewalt eingegriffen werden.

Projekt wird weiterentwickelt

Unterwegs waren die Teams am Wochenende zwischen 19.00 und 4.00 Uhr am Karlsplatz, Yppenplatz, am Gürtel und dem beliebten Donaukanal. Laut Stadt Wien wurde die Arbeit der Vermittler sehr gut angenommen, und zwar vor allem von Personen, die wegen ihres äußerlichen Erscheinungsbildes besonders gefährdet sind. „Insbesondere für ohnehin vulnerable und marginalisierte Gruppen ist es wichtig und notwendig, dass es barrierefrei und leicht zugängliche Anlaufstellen gibt – auch nachts“, sagte Sozialarbeiter Willi Hejda vom Kollektiv Awareness Arbeit.

„Vor allem im Sommer sind öffentliche Plätze in den Abend- und Nachtstunden sehr beliebte Treffpunkte bei Jung und Alt. Die Awareness-Teams waren nun drei Monate lang an den Wochenenden unterwegs, um zwischen den Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu vermitteln und auch bei Konfliktsituation einzuschreiten. Denn in einer Millionen-Metropole wie Wien ist eine gemeinsame und rücksichtsvolle Nutzung des öffentlichen Raums extrem wichtig“, so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS).

Während Nachtgastro-Lockdowns eingeführt

Eingeführt wurde das Angebot in Folge der geschlossenen Nachtgastronomie im letzten Jahr, was zu einem Anstieg der Nutzung des öffentlichen Raums führte. Am Karlsplatz kam es auch zu Ausschreitungen. Das Projekt soll auch für die Zukunft weiterentwickelt werden, heißt es seitens des Kollektiv für Awareness Arbeit. „Die neu gewonnenen Erkenntnisse wollen wir für uns nutzen und unser Angebot weiterentwickeln, aber auch an die entsprechenden Stellen in Politik und Sozialarbeit weitergeben“, sagte Hejda.