Stiefel hängen im Kindergarten in der Garderobe
APA/dpa/Lino Mirgeler
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Chronik

Missbrauchsverdacht in zwei Kindergärten

In zwei Wiener Kindergärten hat es in den vergangenen Wochen neue Verdachtsfälle zu sexuellem Missbrauch gegeben. Bei einem Fall wird wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch im Kindergarten ermittelt, der andere Fall betrifft einen Vorfall außerhalb des Kindergartens. Beide beschuldigten Pädagogen seien unverzüglich abgezogen worden.

Es sei in den vergangenen Wochen in zwei städtischen Kindergärten zu Vorfällen mit Mitarbeitern gekommen, „die ein rasches Handeln der Abteilung erforderlich gemacht haben“, informierte die zuständige Magistratsabteilung 10 am Mittwochnachmittag. Details zu den Fällen werde man keine veröffentlichen, hieß es. Da einerseits der Schutz der Privatsphäre aller Betroffenen gewährleistet werden soll, andererseits die Ermittlungen nicht gefährdet werden sollen.

Beschuldigte nicht mehr im Kinderdienst

So viel teilte die MA 10 aber mit: „In einem Fall handelt es sich um den Vorwurf eines sexuellen Übergriffs, der außerhalb des Kindergartens stattgefunden haben soll und kein Kindergartenkind betrifft“, so Kurt Burger, der stellvertretende Leiter der MA 10. Der mutmaßliche Übergriff sei vor zwei Wochen bekanntgeworden und habe im privaten Umfeld des Beschuldigten stattgefunden.

„In einem zweiten Fall betrifft der Vorwurf einen sexuellen Übergriff an einem Kind im Kindergarten“, so Burger. In beiden Fällen handle es sich bisher um einen Verdacht, die Ermittlungen laufen. Es sei rasch gehandelt worden: Die Beschuldigten seien „unverzüglich“ aus dem Kinderdienst abgezogen und in den Innendienst versetzt worden. Die Beschuldigten dürfen während des Ermittlungsverfahrens nicht mehr in einer Kindergartengruppe arbeiten, hieß es von der MA 10.

Kinderschutzeinrichtung schlug Alarm

Aufgekommen sei der Verdacht gegen den zweiten Pädagogen durch eine Information einer Kinderschutzeinrichtung. Diese habe sich am Montag an die MA 10 gewandt. In beiden Fällen seien die Eltern dann „umgehend“ von der MA 10 per Mail darüber informiert worden, dass „ein Pädagoge aufgrund bestehender Vorwürfe aus dem Kindergarten abgezogen wurde, solange bis alle Vorwürfe geklärt sind“. Für die Eltern sei zudem eine Hotline eingerichtet worden, um akute Fragen zu beantworten und die Eltern bei Bedarf an eine Kindeschutzeinrichtung zu vermitteln.

Neue Missbrauchsverdachtsfälle in Kindergärten

In zwei Wiener Kindergärten hat es in den vergangenen Wochen neue Verdachtsfälle zu sexuellem Missbrauch gegeben. Bei einem Fall wird wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch im Kindergarten ermittelt, der andere Fall betrifft einen Vorfall außerhalb des Kindergartens. Beide beschuldigten Pädagogen seien unverzüglich abgezogen worden.

Auch die Teams der Kindergärten seien informiert worden und erhielten Unterstützung im Umgang mit der Situation. Wichtig sei es, die Kinder in solchen Fällen auch Zuhause gut zu beobachten. Verändert sich das Verhalten, sollten Kinderschutzorganisationen informiert werden. „Wir haben mit einem Ermittlungsverfahren begonnen, das heißt, wir führen jetzt mit allen Betroffenen Gespräche, um auch einen möglichst detaillierten Bericht zu haben und uns ein Bild machen zu können“, so eine Sprecherin der MA 10. Sobald der Bericht fertig sei, werde die Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

Kritik an Vorgehen in der Vergangenheit

Bei einem mutmaßlichen Missbrauchsfall in der Vergangenheit hatte es harsche Kritik an MA 10 und Stadt Wien gegeben, da Eltern gar nicht oder erst sehr spät über einen Missbrauchsverdacht informiert wurden. Im Juni wurde als Konsequenz die Chefin der MA 10 vom zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) abgesetzt und eine neue Ombudsstelle angekündigt. In den aktuellen Fälle setze man nun auf „transparente und offene“ Kommunikation. Man bitte aber um die Wahrung der Privatsphäre aller Beteiligten, hieß es von der MA 10.