E-Scooter Bird
ORF/Christian Öser
ORF/Christian Öser
Verkehr

Neue Regeln für Scooter noch heuer

Die von der Stadt Wien angekündigten neuen Regeln für E-Scooter sollen noch heuer präsentiert werden – das heißt es aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Das Kuratorium für Verkehrssicherheit plädiert unter anderem für ein strengeres Tempolimit.

Schon vor geraumer Zeit kündigte Verkehrsstadträtin Sima an, dass an einer Neuregelung der Verordnung zu den E-Scootern gearbeitet wird. Details zu den Plänen nannte eine Sprecherin der Stadträtin auf Anfrage von Radio Wien nun nicht – es soll jedoch unter anderem um die Abstellproblematik gehen. Aktuell werden die Scooter beispielsweise immer wieder zu Stolperfallen für blinde Menschen.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit empfiehlt beispielsweise eigene Abstellplätze für E-Scooter und Anreize, diese zu nutzen. „Dass man zum Beispiel den E-Scooter dann billiger verwenden kann, wenn man ihn auf diese vorgesehenen Abstellanlagen auch wirklich abstellt“, erklärt Klaus Robatsch, Forschungsleiter im Kuratorium.

Experte empfiehlt Maximaltempo von 20 km/h

Wichtig wäre es laut Robatsch auch, dass E-Scooter mit zwei Bremsen ausgestattet sein müssen, um den Bremsweg zu verkürzen. Und: „Sinnvoll wäre es auch, die Geschwindigkeit von von 25 km/h auf 20 km/h zu limitieren, wie es auch in der Schweiz und Deutschland der Fall ist.“

Um die innerstädtische Anhäufung der Roller zu entschärfen, rät der Verkehrsicherheitsexperte, Firmen zu verpflichten, die E-Scooter nicht nur in den Innenstadtbezirken anzubieten, sondern auch in den Außenbezirken. Auch eine Helmpflicht wäre sinnvoll, so Robatsch.

ÖVP fordert Kennzeichen für E-Scooter

Die Wiener ÖVP forderte kürzlich eine Kennzeichnungspflicht für E-Scooter. Die Unfallzahlen würden einen Handlungsbedarf aufzeigen. Vor allem Unfälle durch „rasende E-Scooter“ würden derzeit überhand nehmen, wird konstatiert. Laut Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit habe sich die Zahl der verletzten bzw. getöteten E-Bike- und E-Scooter-Fahrenden in den vergangenen Jahren signifikant erhöht, wird argumentiert. 2018 gab es demnach 1.025 Verletzte und 17 Tote, 2021 2.560 Verletzte und 24 Tote.

E-Scooter müssten „endlich auch vollumfänglich in der Straßenverkehrsordnung umfasst und entsprechenden klaren Regeln unterworfen werden“, forderte ÖVP-Wien-Landesparteichef Karl Mahrer. Die Kennzeichnungspflicht soll etwa im Schadensfall rasch Verantwortlichkeiten klären. In Deutschland müssten E-Scooter bereits verpflichtend haftpflichtversichert sein und eine entsprechende Versicherungsplakette tragen.