Sozialmarkt des Wiener HIlfswerks in Penzing
Wiener Hilfswerk/Veronika Steinberger
Wiener Hilfswerk/Veronika Steinberger
CHRONIK

Weiter starker Zulauf in Sozialmärkten

40 Prozent mehr Haushalte als zu Jahresbeginn versorgen die SOMA Sozialmärkte des Hilfswerks in Wien. Dort können Wienerinnen und Wiener einkaufen, deren Haushaltseinkommen unter der Armutsschwelle liegt. Das Angebot ist von Warenspenden abhängig.

Während zu Jahresbeginn 3.600 Haushalte in den beiden SOMA Sozialmärkten in Wien-Penzing und Wien-Neubau einkauften, versorgt das Hilfswerk mittlerweile 5.100 Haushalte in der Stadt. Die Kundinnen und Kunden bekommen eine Einkaufskarte und können dann für zwei Jahre im sozialen Supermarkt einkaufen.

Weihnachtsangebot von Spenden abhängig

Das gesamte Sortiment, hauptsächlich Lebensmittel und Hygieneartikel, besteht aus Spenden der Supermärkte, so Geschäftsführer Peter Kohls. Weihnachtsprodukte werden das Jahr über gesammelt, um im Dezember saisonale Produkte anbieten zu können. „Wir haben auch immer ein kleines Sortiment an Weihnachtsbäumen, die wir vor Weihnachten bekommen.“

Beim Weihnachtsmenü müssten die Kundinnen und Kunden flexibel sein. Das Angebot reiche nicht aus, damit bei allen an Heiligabend Fleisch oder Fisch auf dem Tisch stehen könne, erklärte Kohls im Interview mit wien.ORF.at. „Man kann zu uns nicht einfach mit einer Einkaufsliste kommen und sagen, ich möchte dieses Produkt von dieser Marke. Unser Sortiment wechselt die ganze Zeit, aber wenn man ein bisschen flexibel ist, findet man alles, was man für das alltägliche Leben so braucht.“

Preissteigerungen sollen verhindert werden

Kohls betonte, dass weitere Preissteigerungen in den Sozialmärkten, trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage, unbedingt verhindert werden sollen. „Wir wollen nicht, dass die Kundschaft, die sich eh schon schwertut mit dem alltäglichen Auskommen, dass wir die Preissteigerungen eben wieder auf diese Leute abwälzen.“ Erst im September mussten auch in den Sozialmärkten die Preise erhöht werden.

Die erhöhte Nachfrage wollen die Hilfswerk-Sozialmärkte auch 2023 abdecken können – dafür sei man auf weitere Warenspenden angewiesen. Während die Zahl der Kundinnen und Kunden 2022 um rund 40 Prozent gestiegen sei, würden die Spenden momentan stagnieren. Der Zulauf sei besorgniserregend, so der Gründer der VinziWerke, Pfarrer Wolfgang Pucher, im Interview – mehr dazu in Ansturm auf Sozialmärkte besorgniserregend (steiermark.ORF.at; 23.12.2022).