Eine FFP2-Maske liegt auf dem Boden
APA/Georg Hochmuth
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Politik

CoV-Maßnahmen in Wien fallen Ende Februar

Die Stadt Wien hat heute nach Beratungen mit Expertinnen und Experten beschlossen, den „eigenen Wiener Weg“ in der Pandemie zu beenden. Mit Ende Februar fällt die Maskenpflicht in „Öffis“ und Apotheken.

Auch die PCR-Testpflicht für Besucherinnen und Besucher in Spitälern und Pflegeheimen entfällt, die Besuchergrenze von drei Personen pro Tag wird aufgehoben, sagte der Bürgermeister bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Beratungen. Die geltende Wiener Verordnung läuft bis Ende Februar und wird somit nicht verlängert. „Der Großteil der Wienerinnen und Wiener hat die Maßnahmen konsequent mitgetragen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Der Bund hat ein Ende der Coronavirus-Bestimmungen bis spätestens 30. Juni angekündigt, die Maskenpflicht in vulnerablen Bereichen wie Spitälern und Pflegeheimen soll mit 30. April enden. Das werde auch in der Bundeshauptstadt gelten, „wir orientieren uns an den Bundesgegebenheiten“, sagte der Wiener Bürgermeister.

Grafik zu CoV-Regeln in Wien
Grafik: APA/ORF; Quelle: Stadt Wien

„Diskreter Anstieg“ in nächsten Wochen

Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGEV), betonte, dass es wichtig sei, dass „in Wien die Überwachungsuntersuchungen weiter geführt werden“, meinte er mit Blick auf die Abwasseranalysen. Die Simulationen der Experten der Stadt Wien gehen von Mitte Februar bis Mitte März noch von einem „diskreten weiteren Anstieg“ bei den CoV-Fallzahlen aus und dann von einer Abnahme der Erkrankungswelle, führte Binder aus. Das werde „sicher fordernd, aber nicht so, dass wir befürchten müssen, dass die Kapazitäten in den Spitälern überschritten werden“, sagte Ludwig.

Geplantes Ende für CoV-Maßnahmen

Die Stadt Wien hat am Mittwoch nach Beratungen mit Expertinnen und Experten beschlossen, den „eigenen Wiener Weg“ in der Pandemie zu beenden. Mit Ende Februar fällt die Maskenpflicht in „Öffis“ und Apotheken.

„Auch in der WHO-Definition ist die Pandemie noch nicht vorüber, es ist weiterhin große Aufmerksamkeit notwendig, aber wir sehen zumindest eine deutliche Verbesserung bei der Erkrankungsentwicklung“, sagte Binder. Er hoffe, „dass sich das auch in weiterer Zukunft so entwickeln wird“.

Ludwig warnt vor „Schnellschuss“

Ludwig kündigte an, dass die bisherigen Maßnahmen und Entscheidungen in der Pandemie mit Experten gemeinsam evaluiert und für die Zukunft Konsequenzen abgeleitet werden. Vor einem Schnellschuss warne er, man müsse sich „die Gesamtheit des Verlaufs“ ansehen.

„Es wird viele Maßnahmen geben, die man rückblickend anders einschätzt als in der konkreten Situation“, sagte der Bürgermeister. Für die Zukunft soll auf jeden Fall aufbereitet werden, wie mit einer vergleichbaren Situation umgegangen werden soll. Er selbst hoffe, „dass keine weiteren Maßnahmen notwendig sein werden“, sagte Ludwig.

FPÖ für „Sanierung des Gesundheitssystems“

Die FPÖ forderte den Bürgermeister auf, sich nach Aufhebung der „schikanösen Maßnahmen“ um die „dringend notwendige Sanierung des Gesundheitssystems“ zu kümmern. „Denn wenn Ludwig sagt, dass für ihn die Gesundheit der Menschen als das höchste Gut gilt, dann muss man sich schon fragen, warum er seinen unfähigen Gesundheitsstadtrat Hacker samt WiGEV-Management nicht längst in die Politpension geschickt bzw. entlassen hat“, so der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung.

„Öffi“-Betreiber planen keine eigene Pflicht

Die Wiener Linien und die ÖBB könnten die Maskenpflicht zwar darüber hinaus in die Hausordnung bzw. in die Beförderungsbedingungen aufnehmen, dass sie es machen, wurde allerdings schon verneint. Man würde die Maskenpflicht nur auf Basis rechtlicher Grundlagen in Form von Verordnungen verhängen, hieß es von den Wiener Linien. Von den ÖBB hieß es, was im Bundesland gilt, werde übernommen.