Ein Mann schmeißt eine Maske in einen Mistkübel
APA/Georg Hochmuth
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Wissenschaft

Maskenpflicht-Ende für Fachleute vertretbar

Die Maskenpflicht in „Öffis“ und Apotheken endet auch in Wien. Für Expertinnen und Experten ist das ein nachvollziehbarer Schritt. Sie empfehlen aber trotzdem, in gewissen Situationen weiterhin eine Maske parat zu haben.

In Wien endet am 1. März die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in Apotheken – neben anderen Maßnahmen wie PCR-Testpflicht für Besucherinnen und Besuchern in Pflege- und Krankeneinrichtungen. Aus heutiger Sicht sei das vernünftig, sagt Epidemiologin Eva Schernhammer. „Weil sich nichts abzeichnet, das darauf hinweist, dass die Pandemie noch einmal an Tempo zulegt, sondern eher vielleicht in eine Phase kommt, die andere endemisch bezeichnen, aber die jedenfalls weniger Aufmerksamkeit von uns erfordern wird.“

Grafik zu CoV-Regeln in Wien
Grafik: APA/ORF; Quelle: Stadt Wien

Schutz in Hochrisikobereichen

Die Infektionszahlen steigen zwar wieder, aber über das vergangene Jahr gesehen sind sie auf einem niedrigen Niveau. Die Epidemiologin hält den Schutz von vulnerablen Personen weiter für wichtig. „Insbesondere in den Spitälern und auch Pflegeheimen ist sicherlich zu überlegen, wie das jeweils ausgestaltet wird. Generell finde ich auch, dass man übergehen kann in ein Stadium, wo Verpflichtungen wegfallen. Was aber nicht heißen soll, dass man sich nicht klug überlegen kann, was vielleicht angebracht ist.“

Expertinnen zum Ende der CoV-Maßnahmen

CoV-Expertinnen aus dem Bereich der Medizin sprechen über das geplante Ende der Maßnahmen in Wien. Am Mittwoch hat die Stadt Wien nach Beratungen mit Expertinnen und Experten beschlossen, mit Ende Februar die Maskenpflicht in „Öffis“ und Apotheken zu beenden.

Schernhammer spricht sich etwa dafür aus, dass Krankenpflegeanstalten bei Bedarf selbst Maßnahmen setzen können. Für einen Schutz der Hochrisikopatientinnen und -patienten nach dem Ende der Maskenpflicht in den Spitälern, spricht sich auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz aus. „Aus rein medizinischer Sicht wäre es absolut sinnvoll, dass vor allem für Personen, die mit besonders vulnerable Gruppen im Krankenhaus arbeiten, eine deutliche Empfehlung zum Maskentragen weiterhin bestehen sollte.“

Maske bei Krankheitssymptomen

Wer selbst zur Hochrisikogruppe gehört, speziell über 60-Jährige mit Grunderkrankungen, sollte sich weiter bei Menschenansammlung schützen, empfiehlt die Virologin. „Wir sollten aus der Pandemie etwas mitgenommen haben, nämlich, dass wir, wenn wir krank sind oder wenn sich jemand krank fühlt, Viren an sein Gegenüber weitergeben können.“ Sie empfiehlt, wenn man sich krank fühlt, auch weiter eine Maske aufzusetzen, um die anderen zu schützen.