„Mann schaut auf iPhone“, ein Bild der KI Ausstellung
Gebrüder Pixel
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Kultur

Ausstellung zeigt KI-generierte Kunst

Die Galerie Ministry of Artists zeigt ab Donnerstag Bilder, die von künstlichen Intelligenzen (KI) erschaffen wurden. Über die Schau sollen auch mögliche Gefahren und Potenziale von KI-Kunst aufgezeigt und Themen wie Bildrechte und Datenschutz diskutiert werden.

Über künstliche Intelligenz wird derzeit viel diskutiert, etwa wegen des Chatbots ChatGPT, der komplette Texte erstellen kann und somit das Schummeln an Schulen und Unis fördern könnte. In Wien gibt es bereits erste Verdachtsfälle. Über simple Apps ist es beispielsweise auch auf Knopfdruck möglich, das eigene Selfie in ein historisches Gemälde zu verwandeln.

Bilder auf Basis von Textkommandos generiert

Durch diese Entwicklungen kam den Geschäftsführern des Wiener Kommunikationsdesignbüros Gebrüder Pixel, Philipp Pieh-Sandpeck und Lukas Kränkl, die Idee zur Ausstellung „Die künstlerische Intelligenz“. Von 23. bis 26. Februar zeigt die Galerie Ministry of Artists in der Brigittenau 19 „Kunstwerke“, die mit den Programmen Dall-E 2 und Midjourney generiert wurden. Diese funktionieren im Grunde wie ChatGPT.

„Das Atomunglück von 1642“, ein Bild der KI-Ausstellung
Gebrüder Pixel
Die Bilder wurden von zwei Programmen „gemalt“ – dieses trägt den Titel „Das Atomunglück von 1642“

Im ersten Schritt gibt der Mensch einen Text ein. Dann spucken die Programme auf Basis dieser Informationen ein Bild aus beziehungsweise „malen“ dieses. So entstehen Text-zu-Bildkompositionen. „Mann schaut auf iPhone“, lautete etwa die Anweisung für das Titelbild der Ausstellung.

Schau soll Gefahren und Potenziale aufzeigen

Ausstellungshinweis

„Die künstlerische Intelligenz“, 24. – 26. Februar 2023 (Vernissage am 23. Februar), Galerie Ministry of Artists, Allerheiligenplatz 15/2, 1200 Wien, Eintritt frei

Wo endet echte Kreativität? Wo beginnt die Kopie? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, ebenso wie wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge. Man komme nicht umher, sich zu fragen, ob zukünftig Millionen Jobs in der Kreativbranche in Gefahr wären, so Pieh-Sandpeck in einer Aussendung. Denn wofür Illustratorinnen und Illustratoren Stunden und Tage brauchen, kann die KI in Sekunden generieren.

„Wir wollen mit dieser Ausstellung aufklären, Potenziale, aber auch Gefahren aufzeigen und zur Reflexion anregen. Es liegt an uns Menschen, ob und wie wir die KI für uns einsetzen und nützen werden“, betonte Pieh-Sandpeck. Sein Kogeschäftsführer Lukas Kränkl, der ebenfalls Teil des Ausstellungsteams ist, will auch die Themen Bildrechte und Datenschutz aufgreifen. Er will unter anderem ergründen, was die Quelle für die Bildgestaltung ist und wie die KI auf ihre Ergebnisse kommt.

Die Galerie Ministry of Artists, wo die Ausstellung stattfindet
Ministry of Artists
In der Ausstellung sind 19 Bilder zu sehen

Vernissage mit KI-Kunstaktion

Bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstag (23. Februar) will man diese Themen und Fragen durch eine Diskussion beleuchten. Dazu werden Expertinnen und Experten aus vier Fachbereichen eingeladen – unter anderem Stefan Woltran, KI-Forscher an der TU Wien, und Doris Christina Steiner, Geschäftsführerin der Werbeagentur Jung von Matt/Donau. Im Anschluss findet die Vernissage mit einer KI-Kunstaktion statt. Aufgrund begrenzter Kapazitäten wird um Anmeldung gebeten.