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Chronik

Kindergarten: Mehr als 400 Anrufe bei Hotline

Nach dem Förder-Aus für den umstrittenen Kindergartenträger minibambini sind bereits mehr als 400 Anrufe bei der eingerichteten Hotline registriert worden. Gemeldet haben sich betroffene Familien sowie Personen aus der Belegschaft.

Das teilte das Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) mit. Die Kontaktnummer steht seit Bekanntgabe des Förderstopps am 27. Februar zur Verfügung. Die überwiegende Anzahl der Anrufe betraf laut Wiederkehr-Büro Informationen zur Anmeldung bei städtischen Kindergärten bzw. die Vermittlung zu privaten Bildungseinrichtungen.

Rund 70 Plätze bisher vermittelt

Viele hätten sich über einen Wechsel und das entsprechende Prozedere erkundigt. Auch um Aufklärung über die aktuelle Situation des betroffenen Betreibers wurde ersucht. 24 Angebote für städtische Kindergartenplätze wurden bereits konkret gestellt, 48 Eltern an private Einrichtungen weitervermittelt.

Die Vorwürfe gegen den Verein, der rund ein Dutzend Kindergärten betreibt, haben sich zuletzt bei einer Sonderprüfung erhärtet. Im Rahmen der Prüfung habe man weitere Problembereiche neu entdeckt. Außerdem habe es nach dem vom Stadtrechnungshof untersuchten Zeitraum auch im Jahr 2022 ähnliche Konstruktionen mit Scheinfirmen gegeben, teilte Wiederkehr Anfang der Woche mit. Er stellte Rückforderungen in Höhe von mehreren 100.000 Euro in Aussicht.

Kindergarten: Mehr als 400 Anrufe bei Hotline

Nach dem Förder-Aus für den umstrittenen Kindergartenträger „Minibambini“ sind bereits mehr als 400 Anrufe bei der eingerichteten Hotline registriert worden. Gemeldet haben sich betroffene Familien und auch Personen aus der Belegschaft.

Der Stadt-RH hatte im Jänner aufgedeckt, dass der Verein diverse Scheinfirmen beschäftigt hatte. Unter anderem wurden etwa Bauunternehmen mit der Lieferung von Essen beauftragt. Aufgefallen sind den Prüfern auch hohe Barauszahlungen oder In-sich-Geschäfte des Vereins, in dem vor allem Mitglieder einer Familie mit Funktionen betraut waren. Insgesamt wurden etwa 800 Kinder an den Standorten betreut. Die Stadt versprach, nach Möglichkeit wohnortnahe Plätze zur Verfügung zu stellen.

Verein sieht sich als Opfer

Der Verein hat vor einigen Tagen Kritik an dem Vorgehen der Stadt geübt. Ohne Maß und Ziel würden mutwillig Kinder, Eltern und 139 Mitarbeitende verunsichert, hieß es in einer Aussendung: „Wie unzählige Kontrollen der zuständigen Behörden gezeigt haben, sind wir pädagogisch über jeden Zweifel erhaben.“ Auch in der aktuell schwierigen Situation seien die Kinder an den Standorten bestens aufgehoben, wurde beteuert. Es werde mit falschen Behauptungen und Botschaften mit „eindeutig rassistischem Unterton“ gegen den Verein vorgegangen, wurde beklagt.

Der plötzlich angekündigte Stopp von Fördermitteln sei für den Verein nicht nachvollziehbar und bringe die Organisation in finanzielle Bedrängnis, hieß es. Es werde aber an einer konstruktiven Lösung zur Weiterführung gearbeitet.