Der geplante Turm wurde wegen Bedenken der UNESCO in Sachen Weltkulturerbe deutlich niedriger als ursprünglich geplant. Nun hat man den Rohbau für die Wohnanlage fertig. Noch heuer sollen Geschäfte und Büros bezugsfertig werden.
Wiental Kanal als Energieversorger
Noch ist das Glasdach über dem Shoppingbereich aber nicht montiert, und es herrscht noch Baustellenbetrieb. Die Geschäfte sollen im November eröffnen, darunter ein Supermarkt und eine Drogerie. Der benachbarte Wiental Kanal soll in Sachen Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen, sagte Andreas Harich, Geschäftsführer von „Vio Plaza“, beim Lokalaugenschein von „Wien heute“.
„Wir nutzen das Wasser, das im Wien-Kanal vorhanden ist, durch Wärmetauscher, um unser Gebäude mit der Energie entsprechend zu versorgen. Das heißt wir erwarten circa 30 Prozent, die auch für das Heizen durch dieses Abwasser im Wien-Kanal dann für uns zur Verfügung steht“, so Harich.
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166 frei finanzierte Mietwohnungen
Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmeter sollen neben Geschäften und Gastronomie auch Wohnungen errichtet werden. 166 frei finanzierte Mietwohnungen ab 35 Quadratmeter bietet man ab Mai an – sie sollen im Dezember bezugsfertig sein und möglichst niedrige Energiekosten haben. Bereits 2020 sei das ein wichtiges Thema gewesen, betonte Harich.
„Wir haben vielleicht noch gar nicht gewusst, dass es wirklich solche Dimensionen annimmt, die man jetzt in Zukunft beachten muss. Aber ein nachhaltiges und energieeffizientes Gebäude zu errichten, das werden wir uns in Zukunft anders gar nicht mehr leisten können“, so der Geschäftsführer.
Bauprojekt Vio Plaza in Meidling
Am Areal der früheren Kometgründe in Meidling nimmt ein neuer Wohn-, Geschäfts- und Bürokomplex Gestalt an: Jahrelang war das Projekt umstritten. Der geplante Turm ist wegen Bedenken der UNESCO deutlich niedriger geworden. Jetzt ist der Rohbau für die Wohnanlage fertig. In die Geschäfte und Büros soll noch heuer Leben einziehen.
Projekt sorgt jahrelang für Diskussionen
Dem Baubeginn im Jänner 2020 war eine Phase voller Diskussionen und Proteste vorangegangen. Aus der ursprünglichen Turmhöhe von 120 Meter wurden nach Einwänden der UNESCO 60 Meter. Anrainerinnen und Anrainer hatten ebenfalls Einwände gegen das Vorhaben. Man habe das Projekt 2019 bereits bewilligt übernommen, betonte man heute bei der Real Treuhand, der Immobiliengesellschaft der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.
Das multifunktionale Konzept beinhaltet auch 22.000 Quadratmeter Bürofläche auf mehreren Etagen. Durch die Pandemie und den verstärkten Trend zu Homeoffice ist der Bedarf der Firmen an Büroflächen aber eher gesunken, hieß es.
Hoteleröffnung für 2024 geplant
Die Gesamtinvestitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 318 Millionen Euro. Beim Baumaterial habe es immer wieder längere Lieferzeiten gegeben, aber man liege im Zeitplan. Dieser sieht vor, dass voraussichtlich im März 2024 ein Hotel in den Turm einzieht.