Ein Schwammstein
MA 28/Aigner
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Umwelt

„Schwammsteine“ sollen Stadtbäume retten

Erst jüngst hat der Stadtrechnungshof das Eingehen zu vieler Jungbäume in Wiens Wohnhausanlagen beklagt. Nun soll ein neues Projekt die Stadtbäume retten: Sogenannte Schwammsteine bewässern Bäume per intelligente Steuerung mit Regenwasser.

Mit dem sogenannten „Schwammstein“ soll Regenwasser in Baumscheiben entlang von Straßenzügen eingeleitet werden. Der Tests eines Prototyps im Vorjahr verlief laut Stadt positiv – nun wird der nächste Schwammstein im Zuge der Umgestaltung der Flachgasse im 15. Bezirk gesetzt. Die Betonsteine werden in die Randsteineinfassung der Baumscheiben integriert. In dem Beton befindet sich ein Ventil, das durch Sensoren geöffnet werden kann. Der Sensor erkennt anstehendes Wasser und öffnet nach einer vordefinierten Zeit das Ventil.

Durch diese Verzögerung gelange das Straßenwasser aus dem „ersten Spülstoß“ nicht in die Baumscheibe, sondern werde konventionell über die Straßenentwässerung abgeleitet, heißt es in einer Aussendung der Stadt. „Das restliche Wasser gelangt in die Baumscheibe der Straßenbäume, der natürliche Wasserkreislauf wird verbessert, das Wachstum der Pflanzen gefördert", so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Durch mehr Verdunstung verbessere sich zudem das Mikroklima, bei Starkregenereignissen entlaste der Schwammstein die Kanalisation.

Ein Schwammstein
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Der Schwammstein versorgt sich per Solarzelle selbst mit Strom

Solarzelle stellt Stromversorgung sicher

Ein Temperaturfühler soll verhindern, dass sich das Ventil bei Temperaturen unter acht Grad Celsius öffnet – im Winter steht der Schwammstein also still. Sollte der Wasseranfall größer sein als die Versickerungsleistung in der Baumscheibe, komme der Durchfluss durch den Schwammstein automatisch zum Erliegen. Mit Strom wird der Stein per Sonnenenergie versorgt, die Solarzelle wird mit einer transparenten Abdeckung geschützt. Als Zwischenspeicher für Regentage ist eine Akkueinheit verbaut.

„Schwammsteine“ sollen Stadtbäume retten

Erst jüngst hat der Stadtrechnungshof das Eingehen zu vieler Jungbäume in Wiens Wohnhausanlagen beklagt. Nun soll ein neues Projekt die Stadtbäume retten: Sogenannte Schwammsteine bewässern Bäume per intelligenter Steuerung mit Regenwasser.

Im Herbst 2021 wurde der erste Schwammstein in der Teschnergasse im 18. Bezirk eingebaut. Die erste Testphase verlief laut Stadt erfolgreich: „Die Wasserversorgung der Baumscheibe konnte merkbar verbessert werden und der Schwammstein funktioniert seither einwandfrei. Die Erkenntnisse aus dem ersten Probebetrieb wurden bereits zur Weiterentwicklung des Produkts genutzt, nun wird weiter getestet.“ Auch in Kombination mit der Schwammstadt, bei der einzelne Baumscheiben unterirdisch miteinander verbunden werden, soll der Schwammstein zur Anwendung kommen.