Stiefel hängen im Kindergarten in der Garderobe
APA/dpa/Lino Mirgeler
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Politik

Essen in Kindergärten wird teurer

So wie in den Wiener Schulen wird ab Herbst das Essen auch in den Kindergärten teurer. Die Stadt passt die Essensbeiträge an die Inflation an. Eltern zahlen damit ab Herbst um 10,5 Prozent mehr für die Verpflegung.

Die Stadt erhöht die Essensbeiträge auf 79,95 Euro pro Monat und Kind, wie die „Kronen Zeitung“ berichtet. In Summe müssen Eltern ab Herbst damit rund 90 Euro mehr pro Jahr zahlen. Grund der geplanten Erhöhung ist die Inflation und die sogenannte Indexierung der Gebühren durch die Stadt. Der notwendige Beschluss im Gemeinderat steht jedoch noch aus. Allerdings wurde die Indexierung schon im Ausschuss behandelt, der Beschluss ist damit nur mehr eine Formsache.

Befreiung oder Minderung muss beantragt werden

Befreit von den Essenskosten sind weiterhin Familien mit niedrigem Einkommen. Laut dem Büro des zuständigen Bildungsstadtrates Christoph Wiederkehr (NEOS) werde die Einkommensgrenze für eine Befreiung angehoben, von derzeit netto 1.283,73 Euro auf künftig 1.864,94 Euro.

Mit der Anhebung der Bemessungsgrundlage, die jährlich angepasst werde, vergrößere sich der Kreis der Nichtzahler deutlich, hieß es aus dem Büro von Wiederkehr. Eltern mit einem höheren Haushaltseinkommen könnten zudem eine Minderung der Essenskosten beantragen.

Die privaten Kindergärten können aber von den Eltern für das Essen künftig mehr als die 79,95 Euro pro Monat verlangen. Die Zuschüsse richten sich aber nach den Essensbeiträgen der Stadt. Eltern müssen dann den Rest gegebenenfalls selbst bezahlen.

Mehr Geld für armutsgefährdete Kinder

Die Stadt hält zwar an der Indexierung fest, womit die Gebühren steigen, hat aber im April mehr Unterstützung für armutsgefährdete Kindergarten- und Schulkinder in Aussicht gestellt. Die Stadt investiert künftig 15 Mio. Euro zusätzlich pro Jahr.

Damit soll eine Entlastung bei den Besuchs- und Essensbeiträgen, mehr Förderung bei mehrtägigen Schulveranstaltungen sowie Unterstützung bei Unterrichtsmaterial für Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler finanziert werden, hieß es bei der Pressekonferenz im April. Für begünstigte Eltern soll die Förderung des Essensbeitrags in Schulen jährlich 2.300 Euro, beim Hort 1.750 Euro und beim Kindergarten 800 Euro Ersparnis bringen.