ÖBB Nightjet
ÖBB/Harald Eisenberger
ÖBB/Harald Eisenberger
Verkehr

Ausfälle bei ÖBB wegen fehlender Züge

Weil den ÖBB Züge fehlen, kommt es seit einiger Zeit zu kurzfristigen Ausfällen einzelner Wagons und vereinzelt auch zu Zugausfällen. Im Fernverkehr fehlen laut den Österreichischen Bundesbahnen „bis zu 21 Garnituren“.

Immer wieder kommt es derzeit vor, dass Fahrgäste mit einem reservierten Platz im Schlafwagen eines Nightjets, erst am Bahnsteig erfahren, dass ihr Wagon ausfällt und sie nicht mitfahren können. „Der Grund für den Ausfall von einzelnen Wagons hat in der Regel immer eine technische Ursache – Personalmangel seitens unserer Nightjet-Stewards war in den letzten Monaten nie der Grund dafür“, erklärt ÖBB-Sprecherin Julia Krutzler gegenüber Radio Wien.

Denn aktuell fehlen den ÖBB im Fernverkehr „bis zu 21 Garnituren“, so die Sprecherin. „Das ist auch der Grund, warum uns bei den Nightjets weniger Reservematerial zur Verfügung steht.“ Eine Besserung sei mit der „Einflottung“ der Nightjets der neuen Generation aber in Sicht. Die bereits bestellten Nightjets kommen allerdings mit Verspätung.

Ein Jahr Lieferverzögerung bei Nightjets

Ab Herbst 2022 hätte die neue Generation der Nightjets an die ÖBB geliefert werden sollen. Der Auftrag an Siemens Mobility umfasste dreizehn Nachtzüge. Jeder besteht aus sieben Wagons, davon ein Steuerwagen, ein Multifunktionswagen, drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Doch die ersten Züge können laut einem Sprecher von Siemens Mobility erst „ein Jahr später als geplant“ geliefert werden.

Gegenüber wien.ORF.at heißt es in einem schriftlichen Statement: „Bei der Auslieferung der Nachtreisezüge kam es bedauerlicherweise zu Verzögerungen, die schwierigen Rahmenbedingungen der letzten Jahre haben den ambitionierten Projektplan negativ beeinflusst. Ursächlich dafür sind vor allem die Instabilität der Lieferketten und die hohe Zahl der Covid-Erkrankungen im Winter 2021/2022“, so Siemens Mobility Sprecher Michael Braun. Die Fertigung der Nightjets erfolgt im Werk in Simmering.

Neue Nightjets „noch dieses Jahr“ auf Schiene

Einige der Züge seien schon fertig und bereits für Zulassungsfahrten unterwegs, so Braun. Man arbeite derzeit daran, „bis Ende Oktober die behördliche Zulassung für den Fahrgasteinsatz zu bekommen“. Noch dieses Jahr würden die ersten sechs neuen Nachtzüge zur Verfügung stehen. „Nächstes Jahr, 2024, liefern wir in der ersten Jahreshälfte weitere sieben Nachtzüge aus“, so der Sprecher von Siemens Mobility.

Die ÖBB sind derzeit täglich mit 334 Fernverkehrszügen unterwegs, auf insgesamt 21 Linien. Die Nightjets, die in europäische Metropolen wie Paris, Brüssel und Amsterdam fahren, seien „seit Ende der Pandemie sehr gut gebucht“, heißt es von den ÖBB. „Bereits 2022 konnten wir an die Fahrgastzahlen der Vor-Corona-Jahre anschließen“. Mit den Nightjets transportiere die ÖBB jährlich 1,5 Millionen Fahrgäste.