Beratungsgespräch bei Wien Energie
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Wirtschaft

Mehr Service-Personal bei Wien Energie

Die neuen Tarife bei Wien Energie gelten mit dem heutigen Donnerstag, gleichzeitig soll mit mehr Personal eine Serviceoffensive gestartet werden. Denn die Zahl der Anfragen bei Wien Energie hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt.

Minus 30 Prozent beim Strom, minus 40 Prozent beim Gas – diese Angebote haben bereits am Donnerstag in der Kundenstelle der Wien Energie zu einem höheren Kundenandrang geführt als zuletzt. Dennoch sind die neuen Tarife auch für die Mitarbeiterinnen eine Erleichterung, so Natasach Swoboda vom Wien Energie Kundenservice gegenüber „Wien heute“: „Wir können endlich einmal die Preise senken und etwa die Teilbeträge reduzieren. Positive Nachrichten, denn bisher mussten wir argumentieren, warum die Preise hoch sind.“

Seit dem massiven Preisanstieg im Vorjahr ist die Kundenbetreuung eine Herausforderung gewesen. „Wir haben einen Andrang, den es noch nie gegeben hat. Seit dem Jahr 2019 hat sich die Zahl der Anfragen um 85 Prozent gesteigert. Im Vergleich zu zwei Millionen Kundenanfragen davor haben wir im letzten Jahr 3,7 Millionen Anfragen gehabt“, bilanzierte Annemarie Kouba, Bereichsleiterin des Kundenservice der Wien Energie.

Wien Energie: Neue Tarife und mehr Service

Seit Donnerstag gelten die neuen, günstigeren Strom- und Gastarife bei Wien Energie. Das Angebot hat sich bereits bei der Wien-Energie-Kundenstelle ausgewirkt, wo deutlich mehr los war als zuletzt. Das Energie-Unternehmen geht deshalb in eine Service-Offensive.

Mehr Personal und neues Servicezentrum

Die einzelnen Anrufe dauern auch länger als früher. Mit einer Serviceoffensive soll es weitere Verbesserungen für die Kundinnen und Kunden geben. Der Personalstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich fast verdoppelt, in Erdberg soll ein neues Servicezentrum eröffnen. „Wir weiten auch die Öffnungszeiten massiv aus, man kann telefonisch bis 22.00 Uhr das Kundenservice erreichen, persönlich bis 20.00 Uhr“, so Geschäftsführer Michael Strebl.

„Es geht auch um die Detailinformation, wie die Veränderung im Preissektor aussieht, wie es mit den Bindungen ausschaut, was von den Kundinnen und Kunden aktiv gemacht werden muss“, so Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Etwa ein aktiver Tarifwechsel um künftig weniger zu zahlen.

E-Control fordert Chance zu Tarifwechsel auch bei Bindung

Von den derzeit sinkenden Weltmarktpreisen für Energie profitieren Personen nicht, die an Verträge gebunden sind und die Tarife nicht wechseln können. Die E-Control fordert, dass Anbieter einen Tarifwechsel unter bestimmten Umständen auch während einer Vertragsbindung ermöglichen. „Es gibt keine gesetzliche Vorgabe, die vorsieht, dass man innerhalb eines bestimmten Vertragszeitraumes einen Tarifwechsel anbieten muss“, sagte der Leiter der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Es sei jedoch möglich, „wenn beide Vertragspartner einverstanden sind, das heißt Kundin, Kunde bzw. der Energieanbieter, dass man dann in einen anderen Tarif oder Vertrag wechseln kann“. Urbantschitsch hält ein solches Angebot jetzt für angebracht, „gerade, wenn sich die größeren Rahmenbedingungen ändern“.

Wer von seinem Energieversorger jetzt einen Tarifwechsel angeboten bekommt, brauche nicht zuzuwarten. „Ich gehe davon aus, dass, wenn man eine durchaus größere Preissenkung vorgenommen hat, dass im Laufe dieses Jahres dann eher nichts mehr folgen wird“, so Urbantschitsch.

Float-Tarife im Auge behalten

Zu den derzeit nur halb so teuren Float-Tarifen mit Preisschwankungen rät Urbantschitsch nicht allen, „sondern nur denjenigen, die sich mit dem Thema einmal im Monat zumindest auseinandersetzen wollen“. Verträge mit Float-Tarif kann man monatlich kündigen, sie orientieren sich aber unmittelbar am Preis an den Energiebörsen.