Eine Pflegerin in einem Patientenzimmer
APA/Hans Klaus Techt
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Gesundheit

Springerprämie für Pflegekräfte verlängert

Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) zahlt seit einigen Monaten Pflegekräften in den Spitälern Einspringerprämien, um Diensträder in Hotspot-Stationen aufrechtzuerhalten. Aufgrund der angespannten Personalsituation wird das Projekt bis Jahresende verlängert.

Springt eine Pflegerin oder ein Pfleger in einer anderen Station kurzfristig ein, gibt es 500 Euro Prämie. Mehrere Stationen in den Kliniken Donaustadt, Favoriten, Hietzing, Ottakring und im AKH hat der WiGeV als versorgungskritische Bereiche definiert, für die es die Sonderprämie gibt.

Im AKH ist zum Beispiel die Urologie eine dieser Hotspot-Stationen, aber auch Bereiche bei Operationen und der Chirurgie zählen dazu. Interessierte Pflegerinnen und Pfleger können sich bei der jeweiligen Pflegedirektion melden. Sie werden dann von den Stationen kontaktiert.

936 Sonderprämien von Februar bis Mai

Von „Februar bis Mai wurden 936 Sonderprämien geleistet, die zur Auszahlung gelangten“, teilte eine WiGeV-Sprecherin auf Anfrage von Radio Wien mit. Im AKH wurden 327 und in der Klinik Donaustadt 193 dieser Dienste verrichtet. Zahlen für Juni gebe es noch keine.

Der WiGeV hatte das Pilotprojekt zunächst bis Ende Juni angekündigt. Doch wegen des Personalmangels wird es verlängert. „Das Pilotprojekt wurde bis Ende Dezember 2023 verlängert“, bestätigte die Sprecherin. Und weiters: „Die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verrichtung der Sonderprämiendienste ist vorhanden und trägt zur Aufrechterhaltung des Betriebs bei.“

Die Personalvertretung beurteilt die Sonderprämien aber gemischt. „Die Verlängerung der Einspringerdienste in sogenannten Hot-Spot Bereichen sehen wir primär als gut und aktuell geboten an“, sagte Edgar Martin von der Gewerkschaft younion. Und weiter: „So zeigt sich zwar, dass es eine Art markträumenden Preis gibt, der Teile der Belegschaft dazu bewegt, zusätzliche Dienste in den Hot-Spotbereichen zu versehen. Der Großteil kann und eventuell will dies aber nicht, da im eigenen Bereich genug zu tun ist und benötigt dringende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen“.