Warnstreik des ärztlichen Personals der Zentralen Notaufnahme (ZNA) der Klinik Ottakring
APA/ Helmut Fohringer
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Gesundheit

Klinik Ottakring: Nach Streik weiter Probleme

Das Personalproblem in der Klinik Ottakring sei weiter ungelöst, sagen das Streikkomitee und Ärztinnen und Ärzte aus der Notaufnahme. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und höhere Gehälter.

Zwei Anzeigen wegen Überlastung und eine weitere Anzeige wegen Gefährdung gab es seit dem Warnstreik am 30. Juni. Doch auch die vom Streikkomitee selbst eingebrachten Anzeigen ändern offenbar wenig. Es gibt laut Streikkomitee viele Lücken im eigentlich ruhigen Sommerdienstplan. „Wir warnen davor, dass, wenn sich nichts verbessert, das Ganze in Zukunft nicht mehr in der Qualität, wie wir es gelernt haben und wie wir es machen wollen, gesichert ist“, sagte der Sprecher des Streikkomitees, Severin Ehrengruber, im „Wien heute“-Interview.

Der Ärztliche Direktor der Klinik Ottakring, Peter Gläser, hält jedoch fest: „Die Versorgung ist sichergestellt.“ Gespräche zwischen Klinik und Streikkomitee habe es gegeben, sagte Ehrengruber. „Da ist gesagt worden, es ist etwas im Werden.“ Doch was die Kernpunkte betreffend Gehalt und Personal angeht, „da haben sie gesagt, das können sie nicht entscheiden“.

Weitere Überlastungs- und Gefährdungsanzeigen

Seit dem Streik Ende Juni habe es zwei weitere Überlastungsanzeigen sowie eine Gefährdungsanzeige gegeben, erklärt Ehrengruber. „Ein Ergebnis der letzten Überlastungsanzeige ist, dass wir schauen, wie können sich zum Beispiel die sechs internen Abteilungen gezielter den Kolleginnen und Kollegen der Zentralen Notaufnahme unterstützend anbieten“, sagte Gläser. Zudem baue man die Erstversorgungsambulanz für leichte Fälle aus.

Mit der Berufsrettung will man sich besser koordinieren, so der Direktor. „Es geht im Endeffekt darum, die Verteilung der Rettungszufahrten harmonisch zu gestalten. Dass es also nicht zu einer Überlastung oder zu Spitzen in einer Klinik kommt.“

Weitere Probleme nach Ärzteprotest

Vor rund einem Monat gab es in der Klinik Ottakring einen Warnstreik. Das Personalproblem in der Klinik Ottakring sei weiter ungelöst, sagen das Streikkomitee und Ärztinnen und Ärzte aus der Notaufnahme. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und höhere Gehälter.

Ärzte lassen weitere Streiks offen

Das Streikkomitee fordert mehr Personal und mindestens 25 Euro Zulage pro Stunde. Oberärztinnen und -ärzte sollen 50 Euro zusätzlich pro Stunde erhalten. „Wenn es keine substanziellen Verbesserungen gibt und wir nicht ernst genommen werden, dann werden wir natürlich in unserem Arbeitskampf zur Verbesserung der Arbeitssituation und für eine bessere Versorgung der Wiener Bevölkerung noch weiter kämpfen“, sagte Ehrengruber. Die nächste Gesprächsrunde soll am kommenden Freitag stattfinden.