Das MuseumsQuartier von außen
ORF/Christian Öser
ORF/Christian Öser
Umwelt & Klima

„Testbach“ beim MuseumsQuartier möglich

Indem unterirdische Bäche an die Oberfläche geholt werden, könnte man die Stadt kühlen und Naherholungsgebiete schaffen. Das Forschungsprojekt „ProBACH“ verzögerte sich, nun gibt es womöglich einen neuen Standort. Dieser könnte prominent beim MuseumsQuartier sein.

Einmal mehr geht es um den Klimawandel und darum, wie Städte gekühlt werden können. Die Studie „ProBACH“ soll zeigen, wie Bäche abschnittsweise aus dem Untergrund der Stadt an die Oberfläche gebracht werden können. Das Konzept sieht einen offenen Wasserverlauf mit Bepflanzung vor. Doch zuvor muss das Ganze getestet werden.

Nur so könne man „am Objekt messen und monitoren, wie Menschen auf das Wasser reagieren und wie das angenommen wird“, sagt Projektleiter Philipp Stern vom privaten Forschungsinstitut Building Research & Innovation. Das Forschungsteam war bereits mit der intensiven Suche nach einer geeigneten Strecke für einen Testbach beschäftigt. Vor rund einem Jahr war von einem potenziellen Standort in Ottakring die Rede. Doch laut Stern fehlte die Finanzierung.

MQ-Vorplatz als möglicher Standort

Nun wurde ein alternativer Standort evaluiert, und zwar auf dem Vorplatz des MuseumsQuartiers (MQ). Ursprünglich war dieser nicht im Forschungsprojekt untersucht worden. Doch mit dem Programm „MQ goes green“ stellt sich der Projektleiter eine geeignete Kooperation vor. Die Ziele des Programms und des Forschungsprojekts überschneiden sich durchaus. In einer Aussendung des MQ heißt es, dass durch die Begrünung die Temperatur gesenkt und ein grüneres Areal geschaffen werden soll.

Den Vorschlag zum Standort hat das Forschungsteam selbst initiiert. In dieser Woche nahm das Forschungsteam Messungen vor, genauere Absprachen zu einer möglichen Kooperation gab es noch nicht. Denn nach wie vor ist die Umsetzung der Teststrecke unsicher.

Der Projektzeitraum läuft noch bis kommenden Februar. Doch das Forschungsteam hat aufgrund der Verzögerung des Testbachs um eine Projektverlängerung angesucht. Auf die Genehmigung wird noch gewartet, Stern gibt sich dazu hoffnungsvoll: „Wir gehen davon aus, dass das Projekt dann um ein Jahr verlängert werden kann, um eine Teststrecke noch innerhalb der Laufzeit umzusetzen.“

Testbach rinnt womöglich ab dem Frühjahr

Bei der Teststrecke handelt es sich um künstliche Wasserläufe, also Bäche mit Leitungswasser. Damit soll man testen und messen, was ein natürlicher Wasserlauf in der Stadt leisten könnte. Wirkungen werden nicht nur klimatisch erwartet, sondern auch sozial, die Flächen neben den Bächen sind als Naherholungsgebiete mit Begrünung konzipiert.

Die Finanzierung ist aktuell das Hauptthema des Forschungsprojektes. Das Budget für die Forschung wird aus dem Klima- und Energiefonds bereitgestellt. Falls das Projekt verlängert wird und sowohl die Prüfungen des Standorts beim MQ als auch die Absprache mit diesem positiv verlaufen, könnte im Frühjahr ein Testbach auf dem Vorplatz des MQ rinnen.