Wissenschaft

Uni Wien rüstet sich für ChatGPT

Der automatische Textgenerator ChatGPT ist längst an den Hochschulen angekommen. Immer wieder greifen Studierende für Seminar- und Abschlussarbeiten auf ChatGPT zurück, erlaubt ist das aber nur selten. Vor dem neuen Semester hat die Universität Wien jetzt Richtlinien zum Umgang damit ausgearbeitet.

Auf knapp 70 Seiten beschreibt eine eigene Arbeitsgruppe, wie Lehrende der Universität Wien mit Künstlicher Intelligenz umgehen sollen – etwa, wenn Studierende für Seminar- und Abschlussarbeiten auf ChatGPT zurückgreifen. Eines der zwölf Mitglieder der Arbeitsgruppe ist Roland Steinacher, Leiter des Bereichs Studienservice und Lehrwesen an der Uni. Ein grundsätzliches KI-Verbot kommt für ihn nicht in Frage.

Das Prüfen soll facettenreicher werden

Die Künstliche Intelligenz biete auch viele Chancen, die Lehre zu verbessern. Gleichzeitig müssten die Lehrenden klar kommunizieren, ob und in welchem Ausmaß KI-Werkzeuge bei Prüfungen und schriftlichen Arbeiten erlaubt sind. „Die Empfehlung unserer Guidelines lautet, das Prüfen facettenreicher zu gestalten, insbesondere schriftliche und mündliche Leistungsnachweise miteinander zu kombinieren,“ so Steinacher gegenüber ORF Radio. Mündliche Kontrollfragen soll es laut Leitfaden stichprobenartig bei schriftlichen Prüfungen geben.

Bereits seit vergangenem November gab es Verdachtsfälle, dass mit Hilfe der Software bei Prüfungen geschummelt wurde. Solche Fälle gab es an mehreren Universitäten – mehr dazu in Schummeln mit ChatGPT: Erste Fälle an Unis . An der Universität Wien wurde deshalb die Arbeitsgruppe eingerichtet. Denn schon damals war klar, dass Verbote keine Lösung im Umgang mit ChatGPT seien.