Als Generalplaner für den Umbau der denkmalgeschützten Einrichtung im Unihauptgebäude an der Wiener Ringstraße wurde das Architekturbüro Gunther Palme ausgewählt. Das teilte die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) am Montag in einer Aussendung mit. Der Kostenrahmen für den energieeffizienten Umbau liegt laut BIG-Angaben bei rund 45 Millionen Euro.
Neuer Bücherspeicher in Floridsdorf
Neu geschaffen wird unter anderem ein alternativer Eingang zum Hauptgebäude direkt zur Bibliothek von der Reichsratsstraße aus. Dieser soll sich organisch in die denkmalgeschützte Fassade eingliedern. Auch aus dem zentralen Arkadenhof wird die Entlehnstelle und Erstinformation der Bibliothek erreichbar sein. Von dort gelangen Besucherinnen und Besucher in eine mehrstöckige Halle, die früher als Büchermagazin genutzt wurde.
Die neuen räumlichen Optionen an der Ringstraße ergeben sich durch die Errichtung des neuen, gemeinsamen Bücherspeichers der Uni Wien, der Technischen Uni (TU) Wien, der Uni für angewandte Kunst Wien, der Akademie der bildenden Künste Wien sowie der Geologischen Bundesanstalt auf den Siemensgründen in Wien-Floridsdorf. Dort werden laut Plan ab Herbst 2024 auf einer Nutzfläche von fast 12.000 Quadratmetern rund 130.000 Laufmeter Bücher Platz finden.
Maximale Benutzerzahl wird verdoppelt
Ab 2025 beginnt dann der Umbau der Hauptbibliothek. Laut den ursprünglichen Plänen aus dem Jahr 1884 war sie auf 500.000 Bücher ausgelegt. Zuletzt sei der Bestand allerdings auf 2,7 Millionen Bände angewachsen – zu viel für das historische Hauptgebäude am Universitätsring. Durch die Übersiedlung der Bücher werden künftig doppelt so viele Benutzerinnen und Benutzer Platz in der Bibliothek haben.
In der Zeit der Neugestaltung des rund 7.600 Quadratmeter großen Traktes werde der Betrieb provisorisch weitergeführt. Das Konzept umfasst dann verschiedene Lautstärkenbereiche, die voneinander getrennt sind, ebenso Ausstellungs- und Veranstaltungszonen sowie Seminarräume. Mit den Umbauten schaffe man einen „nachhaltigen Wissensraum in den historischen Hallen einer der ältesten Universitäten Europas mitten im Herzen der Universitätsstadt Wien“, wird Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zitiert.